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08.06.2024
07.06.2024 13:52 Uhr

Telefonieren im Ausland kann teuer werden

Wer nicht aufpasst, dem bleibt als Ferienerinnerung eine hohe Telefonrechnung.
Wer nicht aufpasst, dem bleibt als Ferienerinnerung eine hohe Telefonrechnung. Bild: Lisa Maire
Aufpassen bei Roaming-Ge­bühren: Der Vergleichsdienst moneyland.ch hat die Angebote der Schweizer Telekom-Anbieter unter die Lupe genommen.

Das Smartphone ist heute auch in den ­Ferien ein ständiger Begleiter – doch Telefonieren im Ausland kann zu einem kostspieligen Vergnügen werden. Es lohnt sich, einen genauen Blick auf die Angebote der Telekom-Anbieter zu werfen, denn es gibt grosse Unterschiede.

Der Vergleichsdienst moneyland.ch hat die verschiedenen Schweizer Mobilfunkanbieter unter die Lupe genommen. Die Provider wurden dabei gemäss Mitteilung in drei verschiedenen Vergleichen analysiert.

Swisscom ist am günstigsten

Im ersten Vergleich geht der Vergleichsdienst von Kundinnen und Kunden aus, die innert eines Jahres viermal in EU-Länder verreisen: genauer gesagt für zwei Wochen Sommerferien, eine Woche Herbstferien und zwei viertägige Städtereisen. «moneyland.ch» geht von insgesamt 6 Gigabyte Datenvolumen und 120 Minuten Telefonaten aus.

Das Resultat: Swisscom landet mit Kosten von 86.60 Franken auf der Spitzenposition. Knapp dahinter folgen Swype (87 Franken) und Aldi Suisse (mit Abo 89.60 Franken). Mit M-Budget und Wingo liegen zwei weitere Anbieter bei den Gesamtkosten unter 100 Franken. Sunrise ist mit 139.50 Franken deutlich teurer. Auch  bei deren Billigmarken Yallo und Lebara mit 160 Franken (mit Prepaid) beziehungsweise 170 Franken (mit Abo) schlägt der Warenkorb weitaus teurer zu Buche.

Bei manchen Anbietern hängen die Kosten aber auch vom jeweiligen EU-Land ab. Ein Beispiel ist Mucho Mobile. In einigen EU-Ländern ist Mucho Mobile mit 82.80 Franken günstig, in anderen Ländern gehört der Provider mit 229.80 Franken jedoch zu den teuersten Anbietern. Auch bei Salt variieren die Preise je nach EU-Land, wobei die Kosten in jedem Fall eher hoch sind: Kundinnen und Kunden bezahlen für den Warenkorb je nach Land zwischen 133.50 und 367.90 Franken. Wer kein Handy-Abo, sondern ein Prepaid-Angebot nutzt, hat bei Salt deutlich höhere Kosten. Zu den teuersten Anbietern gehört auch Post Mobile – ein Angebot von Salt in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Post – mit Kosten von je nach Land 276.70 Franken oder 336.70 Franken.

Im Ausland mit dem Handy surfen

Telefongespräche verlieren im Vergleich zum Internet immer mehr an Bedeutung. Deshalb hat «moneyland.ch» laut Mitteilung auch die Kosten für die reinen Datenpakete für die EU-Länder unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Galaxus Mobile, Digital Republic und Teleboy sind bei 1 Gigabyte Datenvolumen am günstigsten. Das ein Jahr gültige Paket für alle EU-Länder ist für etwa 10 Franken erhältlich.

Wer 3 Gigabyte oder 10 Gigabyte be­nötigt, fährt mit Digital Republic am günstigsten: Die Kosten betragen 20 respektive 50 Franken und liegen damit deutlich unter jenen der Konkurrenten. Der jeweils zweitgünstigste Anbieter ist mit 45 Prozent beziehungsweise knapp 20 Prozent deutlich teurer.

Auch bei den Kosten für Datenroaming-Pakete sind die Unterschiede zwischen den Anbietern gross. Bei Lidl, Post Mobile und Salt bezahlen Reisende für 1 Gigabyte Datenroaming 24.95 Franken oder 39.95 Franken. Zu beachten ist dabei: Kundinnen und Kunden erhalten für diesen Preis 1,5 Gigabyte.

3 Gigabyte Datenroaming kosten bei Coop Mobile 60 Franken und bei der Salt-Billigmarke Gomo gar 75 Franken.

Ausserhalb der EU wird es teuer

Für Personen, die ihre Ferien ausserhalb der EU verbringen, können die Preis­unterschiede besonders gross sein. Aber auch in manchen EU-Ländern ist Vorsicht angebracht: Salt zählt Kroatien etwa nicht zur günstigen Europa-Zone. «moneyland.ch» hat die Kosten für 1 Gigabyte Datenroaming in 14 ausgewählten Ländern verglichen. «Welcher Anbieter am günstigsten ist, variiert je nach Reiseland», schreibt der Vergleichsdienst. In den 14 verglichenen Reiseländern sind für die Datenmenge von 1 Gigabyte jeweils Galaxus, iWay oder Swisscom am günstigsten. Je siebenmal sind Galaxus Mobile und Swisscom der günstigste Anbieter, in zwei Ländern davon liegen beide Anbieter gemeinsam an der Spitze. Zweimal ist iWay am günstigsten.

Interessant: Für 13 der 14 ausgewerteten Ferienländer gibt es jeweils von mindestens einem Anbieter ein Datenroaming-Paket für weniger als 20 Franken. Lediglich in Kuba ist das Datenroaming-Paket mit knapp unter 50 Franken deutlich teurer – allerdings erheblich günstiger als noch vor einigen Jahren.

Spannend sind auch die sehr grossen Unterschiede zwischen günstigen Angeboten und teuren Angeboten. In Kroatien, der Türkei, den USA und in Kanada verlangt der günstigste Anbieter knapp 10 Franken für 1 Gigabyte Datenroaming, beim teuersten Anbieter sind es mit 50 Franken etwa fünfmal so viel. In an­deren Ländern ist das Verhältnis noch ­extremer: Für 1 Gigabyte Datenroaming in Vietnam verlangt der günstigste Anbieter unter 10 Franken, der teuerste mit 780 Franken fast 79-mal so viel.

pd/Zürich24