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25.05.2024

SNF-Studie: Gewaltentrennung zwischen Gemeinden und Lokaljournalismus wichtig

Gemeindeeigene Zeitungen ersetzen die unabhängigen Lokalmedien nicht.
Gemeindeeigene Zeitungen ersetzen die unabhängigen Lokalmedien nicht. Bild: pixabay.com
Das SNF-Forschungs-Projekt «Lokaljournalismus und Gemeindekommunikation in der digitalen Transformation» der Fachhochschule Graubünden hat sich mit Lokalkommunikation und ihren Akteuren auseinandergesetzt.

Ein interdisziplinäres Forschungsteam der FH Graubünden befasst sich, gefördert vom Schweizerischen Nationalfonds im Nationalen Förderprogramm «Digitale Transformation» (NFP 77), seit 2020 mit dem Projekt «Lokaljournalismus und Gemeindekommunikation in der digitalen Transformation».

Nebst Publikationen in Fachzeitschriften und Journals haben die Forschenden Empfehlungen für die Schweizer Gemeinden und Lokalmedien erarbeitet.

«Die Gemeinden sollten das Netzwerk mit den lokalen Medien pflegen.»
Forschende Fachhochschule Graubünden

Gemeindezeitung ersetzt Lokalzeitung nicht

Die Forschenden weisen in ihren Empfehlungen auf die wichtige Beziehung von Lokalmedien und Gemeinden hin: «Die Gemeinden sollten das Netzwerk mit den lokalen Medien und die lokalen Medien jenes mit den Gemeinden pflegen», so das Fazit.

Gleichzeitig sei bei den Gemeinden eine Klärung der Rolle der oft vorhandenen Gemeindezeitungen nötig: Was muss und darf die Gemeindekommunikation, und was liegt im Aufgabenbereich, aber auch im Hoheitsgebiet, der (investigativen = nachforschenden, aufdeckenden) Lokalmedien?

«Kernaufgabe eines qualitativ hochstehenden (Lokal-)Journalismus ist die kritische Berichterstattung zu politischen Geschehnissen und Entscheidungen von lokalen Akteuren.» Für sie gelten die Richtlinien des Schweizerischen Presserates. «Die Gemeindezeitung ersetzt die (unabhängige) Lokalzeitung nicht.» So empfehlen die Forschenden den Gemeinden, die lokalen Medien für ihre Kommunikation ebenfalls zu nutzen und zu kombinieren. Weiter empfehlen die Forschenden, den Lokaljournalismus finanziell zu unterstützen. Das helfe, qualitativ hochwertigen Lokaljournalismus am Leben zu erhalten.

Klare Strategie wichtig

Als wichtigste Punkte empfehlen die Forschenden den Gemeinden, ein Kommunikationskonzept als Teil der Gesamtstrategie zu erstellen und regelmässig zu überarbeiten, die kommunale Website als Haupt-Instrument für die Gemeindekommunikation zu nutzen, die Rolle der gemeindeeigenen Zeitung zu klären und das Netzwerk mit den Lokalmedien zu pflegen.

Der Einsatz von Social Media solle strategisch geplant werden, da der Aufwand nicht zu unterschätzen ist. Unter Umständen sei ein Verzicht konsequenter, insbesondere bei kleineren und mittleren Gemeinden.

«Kernaufgabe eines qualitativ hochstehenden (Lokal-)Journalismus ist die kritische Berichterstattung zu politischen Geschehnissen und Entscheidungen von lokalen Akteuren.»

Gemeindezeitungen ersetzen Lokalzeitungen nicht

Um die Bevölkerung regelmässig zu informieren, setzen die Gemeinden mittlerweile auch auf eigene Gemeindezeitungen bzw. -magazine. Wenn die Gemeinde als Herausgeberin auftritt, müsse sichergestellt werden, dass die Berichterstattung neutral erfolgt und die Herkunft der Beiträge für die Bevölkerung nachvollziehbar ist.

Das Verhältnis von Lokalmedien und Gemeinden gelte es aufrechtzuhalten, um eine nachhaltige, bestehende Lokalkommunikation in der Schweiz zu ermöglichen. Die Gemeindezeitung ersetze die (unabhängige) Lokalzeitung nicht, welche die Themen journalistisch aufarbeitet.

www.localcommunication.fhgr.ch

Studie «Lokaljournalismus und Gemeindekommunikation»

Zürioberland24/bt