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Innerthal
02.06.2024
01.06.2024 12:29 Uhr

«Das hät nu mänge gruuä»

Wo heute der Wägitalersee glitzert, versank vor 100 Jahren das Dorf Alt-Innerthal. «Das habe noch manchen gereut», erzählen die beiden alteingesessenen Innerthalerinnen Bertha Mächler-Dobler (l.) und Vreni Mächler-Schättin.
Wo heute der Wägitalersee glitzert, versank vor 100 Jahren das Dorf Alt-Innerthal. «Das habe noch manchen gereut», erzählen die beiden alteingesessenen Innerthalerinnen Bertha Mächler-Dobler (l.) und Vreni Mächler-Schättin. Bild: Heidi Peruzzo
Die Eltern der beiden Innerthaler Cousinen erlebten den Untergang des alten Dorfs. Ihre Familien hatten das Glück, in der alten Heimat bleiben zu können.

Auf dem alten Küchentisch im Bauernhaus «Obere Sennegg» liegt eine stattliche Ansammlung von alten Fotos und Postkarten. «Über das Innerthal ist viel geschrieben worden in den letzten hundert Jahren», sagt die 92-jährige Verena Mächler. Viele Zeitungsausschnitte wurden über all die Jahre gesammelt und feinsäuberlich in Hefte geklebt. Einige Berichte wurden zusätzlich handschriftlich ergänzt mit den Namen und Bezeichnungen von Personen, die man noch persönlich kannte.

Vreni, wie die rüstige Innerthaler Alt-Bäuerin von allen genannt wird, erinnert sich, dass man früher bei Kessler- Burlet in Siebnen eine grosse Auswahl an Postkarten mit Sujets aus dem Wägital kaufen konnte. Einige dieser Fotos wurden vergrössert und gerahmt, um in der Stube aufgehängt zu werden. «Diese Bilder habe ich von meiner Mutter geerbt. Ich habe immer gewünscht, dass ich diese mal übernehmen darf.

Dieses Bild sagt mehr als tausend Worte: «Der letzte Blick ins Tal» zeigt das Porträt des Alt-Innerthalers «Bergwiese-Michel», kurz bevor er sein Heim für immer verlassen musste. Bild: Heidi Peruzzo

Tränen in den Augen

Auch Bertha Mächler, die Cousine und Nachbarin von Vreni, hat eine grosse Sammlung an Fotos und Zeitungsberichten. Dazu gehört ein Foto vom legendären Innerthaler Kräutermandli, dem «Kräuter-Hannes-Sepp». «Der kannte sich mit Heilkräutern aus und band schöne Blumenkränze. Es wurde erzählt, dass er umgebracht wurde. Bei uns zu Hause meinten sie aber, dass das gar nicht stimme», erinnert sich die Bäuerin.

Die beiden Frauen sind mit vielen Erzählungen aus dem alten Dorf aufgewachsen. «Als Kinder interessierten uns diese alten Geschichten kaum, das kam erst später, als wir selber Familien hatten.» Es wurde oft erzählt, dass es die Betroffenen schon noch «chogä gruuä hebi». So mancher gestandene Mann hätte Tränen in den Augen gehabt.

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Den ganzen Bericht findest du im «March-Anzeiger» und «Höfner Volksblatt» in der Ausgabe vom 24. Mai 2024. Noch kein Abo? Hier gehts zur Bestellung.

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Heidi Peruzzo, Redaktion March24 und Höfe24