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09.05.2024
02.05.2024 13:34 Uhr

Eiszeit in Ausserschwyz

Der Linthgletscher im Zürichseebecken gegen Ende der letzten Eiszeit.
Der Linthgletscher im Zürichseebecken gegen Ende der letzten Eiszeit. Bild: Wikimedia Commons
Während der letzten Eiszeit war Ausserschwyz von einem dicken Eispanzer bedeckt – dem Linthgletscher. Noch heute findet man Spuren aus dieser Zeit – zumindest wenn man weiss wo.

Nicht immer sah es in Ausserschwyz so aus wie heute. Während Millionen von Jahren hat sich unsere Landschaft immer wieder verändert. Von circa 70 000 bis 10 000 vor Christus befand sich in Ausserschwyz der Linthgletscher, der bei seiner maximalen Ausdehnung um etwa 23 000 vor Christus vom Glarnerland in die Linthebene reichte. Dort vereinigte er sich mit einem Seitenarm des Rheingletschers.

Dieser Eisstrom floss das Limmattal hinunter bis nach Killwangen-Spreitenbach und kam in der Gegend der heutigen Autobahnraststätte Würenlos zum Stillstand. Teilweise war die Eisschicht mehrere Hundert Meter dick. «Die Landschaft im Bereich des Gletschers könnte man mit den heutigen Landschaften in Alaska, Nordkanada oder Sibirien vergleichen», erklärt Geograf und Geologe Dr. Peter Stadler. Er hat zusammen mit anderen den Eiszeit-Pfad beim Wildpark Bruderhaus in Winterthur konzipiert. 

Mammut, Bär und Riesenhirsch

In dieser unwirtlichen Landschaft zogen auch Tiere umher: Darunter Mammuts, Riesenhirsche, Höhlenbären, Wollhaarige Nashörner und Wisente – bis auf Letztere sind inzwischen alle diese Arten ausgestorben. «In den eisfreien Gebieten lebten sicher Menschen, welche wohl nomadisierend umherzogen. Sammlertätigkeiten und Jagd standen wohl im Vordergrund», sagt Peter Stadler. Erst mit dem nacheiszeitlichen Klimaoptimum um circa 4 500 vor Christus liessen sich Menschen an den Ufern unserer Mittellandseen nieder und wurden dort sesshaft.

Zürichsee, Moränen und Seedamm

Heute zeugt auf den ersten Blick nichts mehr vom Linthgletscher. Das stimmt so aber nicht, wie Stadler verrät. «Der Zürichsee ist wohl das augenfälligste Relikt, welches uns der Linthgletscher hinterlassen hat», sagt er. Überdies würden beispielsweise auch die Moränenstände von der Anwesenheit des Gletschers zeugen sowie auch Findlinge, welche das Eis zurückgelassen hat. Eine weitere Hinterlassenschaft des Gletschers findet sich beim heutigen Seedamm. «Die Wallmoräne, welche im See liegt, erlaubte es dem Menschen, dort den Damm zwischen Rapperswil und Hurden/Pfäffikon zu bauen», sagt er. Die erste Verbindung gab es schon vor rund 3500 Jahren.

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Martin Bruhin, Redaktion March24 & Höfe24