Nicolas Baumann ist einer, der viel von Leistung spricht. Aber auch von Leidenschaft. Kürzlich schloss er sein Bachelorstudium an der Uni Liechtenstein mit dem besten Notendurchschnitt ab. Letztes Jahr war er Vizeweltmeister im Fallschirmspringen, Kategorie Team. Aktuell arbeitet Baumann am nächsten akademischen Grad, dem Master of Arts in Finance. «Ich versuche, die vier Semester in eineinhalb zu absolvieren. In der Zwischenzeit suche ich mir bereits eine Arbeitsstelle, wo ich mich im Bereich Finance vertiefen kann.» Die Zeit, Baumann optimiert sie gerne.
Im freien Fall


Von Isone nach Liechtenstein
Die Uni Liechtenstein wählte der Höfner wegen der Flexibilität. «Die Betreuung ist sehr gut.» Sein Stundenplan lässt ein Pendeln zu und seine zahlreichen weiteren Aktivitäten. Im Militär ist Baumann bei den Fallschirmaufklärern, Rang: Leutnant. Die Ausbildung machte er in Isone im Tessin beim Kommando Spezialkräfte. Ungewöhnlich für seinen Rang: Im letzten September durfte er eine Spitzensporteinheit als Chef der Disziplin Fallschirmspringen übernehmen.
Die grosse Leidenschaft
Der Sport liegt Baumann in den Genen. «Meine Mutter und mein Vater waren Fallschirmspringer. Ich bin auf dem Sprungplatz aufgewachsen.» Die Springer wurden zu seinem Vorbild. Weil er nicht aufs Militär warten wollte, machte er gleich mit 16 Jahren seine Lizenz. Den ersten Sprung vergisst er nie. «Es ist der Drang nach Freiheit. Du möchtest aus einem Flugzeug springen, das funktioniert. Du entscheidest: Ich gehe in den freien Fall und öffne den Schirm, den ich selber gepackt habe.» Das macht er auch nach 4500 Sprüngen noch selbst.
Als gefährlich stuft Baumann seinen Sport nicht ein. «Du hast immer einen zweiten Schirm dabei, der sich im Notfall automatisch öffnet. Im freien Fall ist das Risiko gering. Die Gefahr wird grösser, je näher du dem Boden kommst. Die grössten Risiken bestehen bei der Landung.»

Glückliche Vize-Weltmeister
2014 feierte Baumann seinen ersten Weltcupsieg im Zielspringen, Kategorie Junioren. Sein erster Titel: Gold. Letztes Jahr war er Vizeweltmeister in der Kategorie Team. Das war in Tschechien. «Wir waren zu fünft, jeder musste seine Leistung erbringen und am Schluss wird zusammengezählt.» Sechs Jahre hat der Höfner mit seinem Team in die Vorbereitung investiert. Über den Vize-Weltmeister ist er überglücklich, obwohl zur Goldmedaille nur eine Wertungseinheit gefehlt hätte. «Deshalb gehen wir in diesem Jahr nochmals an die WM. Wir wissen, wir können es schaffen.»
Militärisches Pendant zu Olympia
Die Schweiz bereitet sich aktuell auch auf die Ausrichtung der CISM (Conseil International du Sport Militaire) World Winter Games im Jahr 2025 vor. Sie sind das militärische Pendent zu den Olympischen Spielen. «Ich darf als Chef der Disziplin den Wettkampfteil Parachute-Ski übernehmen, selbst springen werde ich dort nicht, aber dafür darf ich das Ganze führen», so Baumann.
Die Sprungsaison 2024 beginnt Anfang Mai. Im Sommer findet die Militärweltmeisterschaft in Ungarn statt.
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