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Kulinarisches
19.04.2024
19.04.2024 10:51 Uhr

Spargel: Königin der Gemüse

Schweizer Spargeln sind begehrt.
Schweizer Spargeln sind begehrt. Bild: LID
Spargel ist eine der ältesten Gemüsesorten und galt früher wie heute als Delikatesse. Jetzt beginnt die Saison des zarten Gemüses.

Die einen sind grün, die anderen weiss: Bleich- und Grünspargeln. Bei beiden handelt es sich grundsätzlich um die gleiche Pflanze, der Unterschied liegt im Anbau und der Ernte. Während die Grünspargeln über der Erdoberfläche wachsen und von der Sonne grün werden, wachsen die Bleichspargeln in einem Erdwall und bleiben daher weiss. Die Ernte ist insbesondere bei Bleichspargeln, die unterirdisch geerntet werden müssen, nicht einfach und erfordert grosses Geschick.

In gemächlichem Tempo den Turbo zünden

Ob grün oder bleich, Spargeln sind gesund: Sie haben einen hohen Gehalt an Rohfasern, Mineralstoffen, organischen Säuren, Aromastoffen und vielen Vitaminen. Und die zu den Liliengewächsen gehörende Pflanze hat es gerne warm: Je höher die Tagestemperatur, desto grösser das tägliche Wachstum. Bei über 17°C wachsen sie 5 Zentimeter pro Tag – ein echtes Turbowachstum.

Spargeln sind mehrjährige Stauden, so kann der Wurzelstock bis zu 15 Jahre alt werden. Die Spargelstange ist die Sprosse der Pflanze. Mit zunehmendem Alter des Wurzelstocks wird die Stange immer dünner, weshalb die Wurzeln nach rund acht bis zehn Jahren ausgerissen werden, weil sich der Anbau nicht mehr rentiert. Gemüsebäuerinnen und Gemüsebauern, die neue Wurzelstöcke anpflanzen, müssen sich aber in Geduld üben, denn die ersten Spargeln lassen sich erst im dritten Jahr ernten, der volle Ertrag wird gar erst nach vier Jahren erreicht.

Schweizer Anbau

Schweizer Gemüseproduzentinnen und Gemüseproduzenten haben in den letzten Jahren den Spargelanbau stark ausgedehnt und damit das Angebot an Schweizer Spargeln erhöht. Innerhalb der letzten Jahre wurde die Anbaufläche für Bleichspargel von 104 Hektaren im Jahr 2007 auf 170 Hektaren im Jahr 2022 und für Grünspargeln von 65 auf 290 Hektaren erhöht. 2022 wurden in der Schweiz 506 Tonnen Bleich- und 304 Tonnen grüne Spargeln geerntet.

Doch auch wenn die Spargelproduktion in der Schweiz gestiegen ist, werden nach wie vor viele Spargeln importiert. Die Importe betrugen 2022 bei den Bleichspargeln rund 4’140 Tonnen, bei den Grünspargeln gar 5’665 Tonnen.

Essbares Elfenbein

In China und Ägypten sind Spargeln seit etwa 5000 Jahren bekannt – damals leisteten sich ausschliesslich reiche Menschen den Genuss. In der Antike sollen Spargeln als Aphrodisiakum eingesetzt worden sein und im Mittelalter galt Spargel als Arznei und wurde zum Beispiel gegen Husten und Geschwüre gegessen. Die begrenzte Verfügbarkeit, der relativ hohe Preis und der feine Geschmack tragen ausserdem dazu bei, dass die Spargel einen königlichen Status unter den Gemüsesorten geniesst.

Rezeptidee: Spargel-Frittata

Eine Frittata kann sich leicht der Saison anpassen: hier mit dem neuesten Frühlings-Accessoire – Spargeln!

Vor- und zubereiten: ca. 35 Min.

400 g grüne Spargeln
300 g Gschwellti (mehlig kochende Sorte) vom Vortag
160 g Lauch
Bratbutter
0.5 TL Salz

4 frische Eier
1 dl Gemüsebouillon
0.25 TL Salz
wenig Pfeffer
Bratbutter zum Braten

Und so wirds gemacht:

Spargeln im unteren Drittel schälen, längs halbieren. Spitzen ca. 4 cm lang abschneiden. Rest schräg in ca. 3 cm lange Stücke schneiden. Kartoffeln schälen, in Würfeli schneiden. Lauch in Ringe schneiden, waschen. Wenig Bratbutter in einer weiten beschichteten Bratpfanne heiss werden lassen. Spargeln, Kartoffeln und Lauch ca. 5 Min. anbraten. Hitze reduzieren, offen knapp weich braten, salzen, herausnehmen. Einige schöne Spargelspitzen beiseite legen.

Eier mit Bouillon gut verrühren, würzen. Wenig Bratbutter in derselben Bratpfanne warm werden lassen. Die Eimasse dazugiessen, Gemüse beigeben, beiseite gelegte Spargelspitzen darauf verteilen, halb zugedeckt bei kleiner Hitze ca. 20 Min. fest, aber nicht trocken werden lassen. Die Frittata auf eine vorgewärmte Platte gleiten lassen.

Quelle: BettyBossi

 

LID/gg