Am 13. April 1944 heulten am Nachmittag in der March die Sirenen. Fliegeralarm! Vom Himmel dröhnte lautes Motorbrummen eines Bombers, Maschinengewehrfeuer war zu hören. «Auf einmal erschien über unserer Gegend ein gewaltiger Metallvogel», schrieb der March-Anzeiger damals am nächsten Tag in der Zeitung. Überall wurde der fliegende Riese mit Feldstechern verfolgt, hiess es weiter.
Crew stieg mit dem Fallschirm aus
Die mächtige Erscheinung war ein B-17-Bomber der US Army Air Force. Ein schwer bewaffnetes Flugzeug mit dem Übernamen «Fliegende Festung», das eine grosse Rauchfahne hinter sich herzog. Die Maschine hatte zuvor Ziele im deutschen Augsburg bombardiert und wurde beim Einsatz schwer getroffen. Die Besatzung versuchte sich, in die neutrale Schweiz zu retten. Weil sich die Maschine nicht mehr steuern liess, musste die Crew den Vogel über Dübendorf mit dem Fallschirm verlassen – alle überlebten.
Schweizer Luftwaffe schoss Bomber ab
Führerlos steuerte der fast 23 Meter lange und über dreissig Meter breite Koloss in Richtung Rapperswil, verfolgt von sechs Schweizer Kampfflugzeugen. Eine Kommunikation per Funk zwischen den Schweizer Flugzeugen und dem US-Bomber war nicht möglich. Es folgten deshalb drei Warnschüsse. Als keine Reaktion folgte, eröffnete die Schweizer Luftwaffe über dem Oberen Zürichsee das Feuer auf den Bomber, der anschliessend in Flammen aufging. Wenig später stürzte das Flugzeug in der Schwendenen ob Siebnen am Stockberg ab. Es folgten mehrere Detonationen, die von der Munition der Bordwaffen ausgelöst wurden. Das Flugzeug brannte vollständig aus. Eine schwarze Rauchsäule stieg in den Märchler Himmel. Erst später erfuhren die Schweizer Kampfpiloten, dass sich niemand mehr im Flieger befand – ganz zu ihrer Erleichterung.