Anfang November 2021 wurde ein Mann an der Zeughausstrasse in Lachen mit einer Polizeiwaffe angeschossen. (wir berichteten) Lange herrschte Rätselraten darüber, was in jener Nacht passierte. Nun kam der Fall vor das Strafgericht. Inzwischen ist klar: Aus der Nachbarschaft war der Polizei damals Lärm gemeldet worden mit der Vermutung, dass eingebrochen werde.
Vor Ort schoss ein heute 32-jähriger Schwyzer Polizist viermal in Richtung eines mit einer Pfefferpistole bewaffneten Mannes. Dieser wurde nicht lebensgefährlich am Bauch verletzt, musste aber rund 60 Tage hospitalisiert werden. Beim Mann handelte es sich aber nicht um einen Einbrecher, sondern um den Bewohner der Wohnung. Einen Einbruch hatte es nie gegeben.
Vor Gericht gingen am Donnerstag die Aussagen zu jener Nacht weit auseinander. Die ausserordentliche Staatsanwältin fordert wegen versuchter vorsätzlicher Tötung eine Freiheitsstrafe von sechs Jahren, der Verteidiger hingegen plädiert auf Freispruch für den Ordnungshüter. Das Strafgericht wird sein Urteil später mündlich eröffnen.