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Vorderthal
23.03.2024
18.03.2024 13:38 Uhr

Von der Rückzugsstrasse ins Réduit zum Ausflugsziel

Die Passhöhe Sattelegg heute.
Die Passhöhe Sattelegg heute. Bild: Lars Morger / Archiv
Heute ist die Sattelegg ein beliebtes Ausflugsziel. Die Strasse zum Pass ist vor allem bei Motorradfahrern beliebt. Einst wurde sie aber für den Rückzug der Armee ins Réduit gebaut – unter anderem von internierten Polen.

Zwar war der Übergang bereits im Mittelalter als Pilgerweg zum Kloster Einsiedeln genutzt worden, aber erst im Zweiten Weltkrieg entstand dort eine richtige Strasse. Sie stellte eine Rückzugsstrasse der Armee ins Réduit dar. Wären die Verteidigungslinien im Linthgebiet überrannt worden, hätte man über die Strasse in die Zentralschweiz gelangen können. Mit dem Bau wurde 1940 begonnen, im März 1942 wurde die Strasse fertiggestellt. Als der Kanton Schwyz sie 1959 übernahm, asphaltierte er die ganze Strecke, die so ihr heutiges Aussehen bekam.

Über 100 000 Internierte

Gebaut wurde die Strasse damals von 1000 Bauarbeitern, darunter rund 400 polnische Kriegsinternierte. Sie wurden in verschiedenen Interniertenlager in der ganzen Schweiz untergebracht – so auch in Tuggen und Reichenburg.

Die meisten der polnischen Internierten, rund 12 000, kamen im Jahr 1940 auf einen Schlag in die Schweiz – zusammen mit 30 000 französischen Soldaten und etwa 7000 Zivilisten. Der Übertritt erfolgte in einer Juni-Nacht im jurassischen Goumois. Die Polen und Franzosen waren damals von der deutschen Wehrmacht eingekesselt worden und retteten sich so vor der Kriegsgefangenschaft in Nazi- Deutschland. Einer davon war Józef Paradowski, der Vater des Lachners Stefan Paradowski, Präsident der Interessensgemeinschaft der Nachkommen internierter Soldaten in der Schweiz. Nach dem Krieg blieb sein Vater in der Schweiz, fand Arbeit und heiratete eine Schweizerin, die er während der Internierung kennengelernt hatte.

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Der vollständige Bericht ist im «March-Anzeiger» und «Höfner Volksblatt» in der Ausgabe vom 12. März 2024 erschienen. Noch kein Abo? Hier gehts zur Bestellung.

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Martin Bruhin, Redaktion March24 & Höfe24