Auch in der March lässt sich viel Geschichte finden, allerdings nicht immer auf den ersten Blick. So erklärt Historiker David Mynall die Zusammenhänge der Bunker an der Linth mit der Festung unterhalb der Kirche Reichenburg. Was man von aussen nicht sieht, zeigt sich als ein Rückzugs- und Schutzort zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges. Die Festung war Teil einer Verteidigungslinie, welche sich durch die Linthebene zog.
Bunker mit Küche und drei Maschinengewehren
Bei der Armee war die Bunkeranlage unter der Objektnummer A6874 Infanteriewerk Burg verzeichnet. Oft wurde die Anlage aber auch als Werk K.K.Reichenburg bezeichnet, was für katholische Kirche steht. Sie bot Platz für 7 Offiziere und 80 Mann Besatzung und war mit verschiedenen Räumlichkeiten ausgestattet. Darunter auch mit einer Küche. «Die Anlage war gut geschützt und mit drei Maschinengewehren bewaffnet», sagt Mynall. Sie wurde 1977 ausgemustert. Heute ist ein Teil davon Privatbesitz, der andere gehört der Gemeinde.
Taktisch sinnvoll
Warum die Anlage gerade unter einer Kirche platziert wurde, erklärt Mynall so: «Festungsanlagen werden dort positioniert, wo sie taktisch Sinn machen. » Dabei komme es vor, dass auch Gebäude, welche schützenswertes Kulturgut darstellen, in unmittelbarer Nähe sind – auch wenn das nach Möglichkeit umgangen wird. In Tuggen gab es eine Anlage in ähnlicher Position. «In der Friedhofsmauer war ein Bunker mit Infanteriekanone für die Panzerabwehr und Maschinengewehr verbaut », sagt er. Dieser sei aber heute nicht mehr zugänglich.