Home Region Sport Agenda Schweiz/Ausland Magazin
Magazin
27.01.2024
28.01.2024 20:12 Uhr

UNESCO-Weltkulturerbe an den Ufern von Freienbach

Etwa so könnte eine der zahlreichen Pfahlbausiedlungen rund um den Zürichsee ausgesehen haben.
Etwa so könnte eine der zahlreichen Pfahlbausiedlungen rund um den Zürichsee ausgesehen haben. Bild: Bild Kantonsarchäologie Zürich, Rekonstruktion Archaeolab Basel
Seit 2011 gehören zwei Freienbacher Fundstellen aus der Pfahlbauzeit zum UNESCO-Weltkulurerbe. Es sind die einzigen Weltkulturerbestätten des Kantons Schwyz – rund um den Zürichsee gibt es aber noch weitere.

Im Jahr 1972 hat sich die United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization (UNESCO) den Auftrag gegeben, die Kultur und Naturgüter von aussergewöhnlichem universellen Wert für die kommenden Generationen zu erhalten. Insgesamt gelten inzwischen weltweit über 1100 Stätten als Welterbe. Seit 2011 stehen auch zwei Fundorte im Kanton Schwyz auf dieser Liste
– Freienbach-Hurden Seefeld und Freienbach-Hurden Rosshorn. Sie wurden von der UNESCO damals zum Weltkulturerbe «Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen» erklärt. Dazu gehören insgesamt 111 Fundstellen aus der Schweiz, Österreich, Deutschland, Frankreich, Italien und Slowenien.

Acht Fundstellen in Freienbach

In der Gemeinde Freienbach gibt es insgesamt acht Fundstellen aus der Pfahlbauzeit. Warum gerade Rosshorn und Seefeld zum Weltkulturerbe erklärt wurden, weiss Archäologin Christine Michel. Sie arbeitet für das Amt für Städtebau der Stadt Zürich im Bereich der Unterwasserarchäologie. «Bei der Fundstelle Rosshorn handelt es sich nicht um eine Siedlung, sondern um eine Brücke oder einen Steg», sagt sie. In der Nähe fand man auf St. Galler Gebiet noch eine weitere Fundstelle. Es sei ein spezielles Bauwerk, das auch jahrgenau datierbar ist. «Es war für die Menschen damals ein wichtiger Ort, möglicherweise eine Wegstation oder gar ein heiliger Ort», so Michel.

Rekonstruktion der Pfahlbausiedlung Parkhaus-Opéra beim heutigen Zürcher Sechseläutenplatz. So könnten auch die Pfahlbauten bei Freienbach ausgesehen haben. Bild: Bild Kantonsarchäologie Zürich, Rekonstruktion Archaeolab Basel

Bei der Fundstelle Seefeld befindet sich eine sehr gut erhaltene Pfahlbausiedlung aus der Zeit um 2700 vor Christus. Damit eine Fundstelle aber überhaupt zum Weltkulturerbe erklärt wird, müsse davon natürlich noch etwas übrig sein, so Michel. Heisst: Sie darf weder zerstört noch ausgegraben sein. Es müsse im Boden effektiv noch Kulturgut erhalten sein, erklärt sie weiter. Die Fundstellen in Freienbach sind kein Einzelfall. Entlang der Ufer des Zürichsees gibt es zahlreiche andere Fundorte aus der Pfahlbauzeit, die ebenfalls zum Welterbe gehören. Sie finden sich in Rapperswil-Jona, Meilen, Erlenbach, Zürich und Wädenswil. 

Merkwürdiges aus March und Höfen

Unsere lose Serie «Merkwürdiges aus March und Höfen» soll einen Einblick in aussergewöhnliche geschichtliche Themen unserer Region geben, die es zu kennen lohnt. Kennst Du ähnliche historische Orte oder Ereignisse aus der Region, dann schreib uns auf redaktion@marchanzeiger.ch oder redaktion@hoefner.ch

Du willst mehr wissen?

Der vollständige Bericht erschien im «March-Anzeiger» und «Höfner Volksblatt» in der Ausgabe vom 16. Januar 2023. Noch kein Abo? Hier gehts zur Bestellung.

Immer auf dem neuesten Stand

Mit unserem Newsletter erfährst du regelmässig Aktuelles aus der Region.
Jetzt den Newsletter bestellen.

Martin Bruhin, Redaktion March24 & Höfe24