Die Ratsmitglieder im Schwyzer Kantonsrat sprechen während der Sitzung Dialekt. Die Debatte wird jeweils tonmässig aufgezeichnet. Aus dem Gesagten erstellt dann der Protokollführer ein Wortprotokoll.
Im Protokoll muss garantiert die korrekte Aussage erfasst sein. Weil diese «Übersetzungsarbeit» zeitintensiv ist, wird erst nur ein summarisches Protokoll veröffentlicht mit den Beschlüssen. Das ausführliche Wortprotokoll wird einige Wochen nach der Ratssitzung publiziert.
Wortprotokoll aus der Maschine
Seit 2022 nutzt der Kanton eine spezielle Software. Staatsschreiber Mathias Brun sagt auf Anfrage: «Wir verwenden keine KI-gestützte Protokollierung, sondern eine Transkribierungssoftware.» So könne die sehr aufwendige Arbeit der Protokollierung vereinfacht werden.
Bis 50 Prozent weniger Aufwand
Weil sich aber die Grammatik und insbesondere die Satzstellungen zwischen Schweizerdeutsch und Hochdeutsch stark unterscheiden, würde sich der Effizienzgewinn «leider in Grenzen halten». Die grösste Hürde bleibe, dass im Schwyzer Kantonsrat Mundart gesprochen wird.
«Solange dies der Fall ist, wird sich wohl die Protokollierung nicht gänzlich automatisieren lassen», meint Brun. Angesichts der jüngsten, rasanten Entwicklungen im Bereich der KI erscheint es durchaus möglich, wenn auch aufwendig.