Die Idee zur App, welche sie den TV-Investoren vorstellten, kam ihm bei seiner eigenen Hochzeit: «Wedgram» ist eine Art Hochzeitsplaner im Handy. In der App registrieren sich Paare, die Hochzeit halten wollen, sowie Anbieter von Dienstleistungen dafür: vom Tortenbäcker über die Visagistin bis zum Restaurantbetreiber. «Man gibt einen Ort, seine Vorlieben und ein Budget ein und der Algorithmus bringt die passenden Paare und Anbieter zusammen», umschreibt Bonni Kuruvilla kurz die Funktion der App. Und die Reihe der Angebote wird laufend erweitert: Demnächst kommen auch auf den ersten Blick ungewöhnliche Dienstleister wie Banken und Versicherungen hinzu: Erstere bieten «Hochzeitssparkonti» oder die Möglichkeit, den Zahlungsverkehr kontrolliert abzuwickeln: Man zahlt den gewünschten Betrag auf ein Konto ein, und erst, wenn sich Kunden und Anbieter einig sind, wird die Zahlung freigegeben. Und es gibt sogar Versicherungen für Hochzeiten, etwa gegen schlechtes Wetter oder den Fall, dass einer der Brautleute kurzfristig einen Rückzieher macht.
Um sich aus der Masse der anderen App-Anbieter in der Sendung – von denen es einige gibt – abzuheben, haben die beiden keinen Aufwand gescheut: Statt Charts und Businessgrafiken fuhren sie mit einer reich gedeckten Hochzeitstafel samt Torte und Models in Hochzeitskleidern auf. «Wir machen es entweder richtig oder gar nicht», findet Bonni Kuruvilla. Dazu haben sie sich Unterstützung von Schauspieler und Produktionsleiter René Wiederkehr geholt, der sich ums Organisieren, Planen und den Ablauf der Show in der Show kümmerte. «So konnten sich Ayat und Bonni aufs Präsentieren ihrer Ideen konzentrieren», meint der Schauspieler, Film- und Fotoproduzent. «Wir standen zwei Stunden vor den Investoren», erzählt Ayat Lafta in einer der vielen Werbepausen. «Für vielleicht zehn Minuten Sendung.»
Deal wird noch geprüft
Doch der Aufwand hat sich gelohnt: Die «Löwen» Anja Graf (Businesswohnungen wie etwa die «Vision Appartments» gleich gegenüber dem Bahnhof Glattbrugg) und Roland Brack (Gründer des gleichnamigen Onlinehändlers) investieren die gewünschte Viertelmillion; im Gegenzug erhalten sie ein Viertel der Firmenanteile. Das Geld haben die beiden Jungunternehmer, die hauptberuflich im Immobilienbereich tätig sind, noch nicht erhalten. Nach Einreichung der Geschäftsunterlagen im Anschluss an die Aufzeichnung läuft derzeit deren vertiefte Prüfung («Due Diligence»). Dabei kann der Deal noch platzen, weshalb den Machern der Sendung auch schon Irreführung vorgeworfen wurde. Doch Ayat Lafta und Bonni Kuruvilla sind zuversichtlich, dass ihr Geschäft der Prüfung standhält.