Adventszeit und Reichenburg – da besteht seit einigen Jahren eine besondere Verbindung. Verantwortlich dafür ist der 69-jährige Mark Ofner, der «Spezialist für Raum-Inszenierungen und Interaktionen ». Nicht nur rund um sein Haus oben an der Mittelbergstrasse sorgt er für erstaunliche bis spektakuläre Installationen, sondern auch im öffentlichen Raum. So erinnert man sich gerne an die riesige Licht-Uhr, eine Morloge, entlang des Schützenstandes in Reichenburg, oder auch die Vorrichtung beim Generationentreff mitten im Dorf.
Dieses Jahr heissts «Licht an!»
In diesem Jahr wurde ein Projekt realisiert, das eigentlich schon letztes Jahr angedacht war: Die dominant über dem Dorf stehende Pfarrkirche Reichenburg kunstvoll und professionell beleuchten. Initiiert von Pfarrer Martin Geisser, liess man das Vorhaben damals jedoch aus energiepolitischen Gründen vorerst ruhen.
Dieses Jahr gebe es aber kein Halten mehr, so Mark Ofner. So habe der Dorfpfarrer am 30. November nach dem Morgengottesdienst seine Stola abgelegt und sich in einen Overall gestürzt, beschreibt Ofner das Szenario wie gewohnt bildhaft. Sakristan Urs Glaus habe sich der Krawatte entledigt und seiner längsten Leiter behändigt. Er selbst habe sein Outfit unverändert lassen können, da er ja sowieso meistens in Arbeitshosen rumlaufe, scherzt der umtriebige Neo-Reichenburger.
Ein Leuchten auch von innen
Pfarrer Martin Geisser fügt an, dass es nicht nur aussen, sondern auch im Innern der Kirche während der Advents- und Weihnachtszeit etwas zum Staunen und Verweilen gebe. Ruth Oertig habe nämlich mit vielen fleissigen Händen im Religionsunterricht «Schöfli» und «Stärnli» gebastelt, um die Adventsgeschichte «Em Hirt Simon sini vier Liechter» möglichst anschaulich und spannend erscheinen zu lassen. Besonders abends, wenn es dunkel werde und die Bildergeschichte in neuem Licht aufleuchte, entfalte sie ihr Geheimnis.