Dass in den letzten Wochen das Spital Einsiedeln vermehrt in den Schlagzeilen ist, kommt für den Arzt und Kantonsrat Antoine Chaix nicht von ungefähr. Das zentrale Problem ist laut Chaix, dass beim damaligen Entscheid (2011) gegen die Zweispitalstrategie und für die Beibehaltung des Spitals Einsiedeln auf der Spitalliste, «kein alternatives Szenario für die weitere Entwicklung der Spitallandschaft mit drei Standorten entwickelt und politisch umgesetzt wurde».
Dieses Versäumnis habe dazu geführt, dass die drei Spitäler die Flucht nach vorne ergriffen hätten – «mit hohen Investitionen, um an allen Standorten fast alles anzubieten». Die Folge sei heute offensichtlich: «Es stehen drei Spitäler da, die zusammen ein zu kleines Einzugsgebiet und eine zu starke ausserkantonale Konkurrenz haben, um längerfristig selber gesund zu überleben.» Es gebe «Doppelspurigkeiten, eine erschwerte Kooperation», weil sowohl um Patienten wie auch um Fachkräfte gekämpft werden müsse. Der Markt sollte es richten, sei damals bei der Drei-Spitalentscheidung vom Kantonsrat vorgegeben worden. Diesen Weg beschreite der Regierungsrat nun gemäss Auftrag.
Politische Verantwortung übernehmen
Chaix ist überzeugt. «Der Markt wird es, wenn es so weitergeht, tatsächlich früher oder später richten, aber über einen langen Weg mit vielen finanziellen Risiken, mit Erschwernissen und ungünstigen Momenten sowohl für das angestellte Personal wie für die Patientinnen und Patienten.» Ob das Schlussresultat letztlich wirklich das Beste für die Schwyzer Bevölkerung sei, sei stark zu bezweifeln.
Der SP-Kantonsrat fordert deshalb in einem eben eingereichten Postulat: «Parlament und Regierung des Kantons Schwyz müssen unbedingt mehr Verantwortung für die zukünftige Entwicklung ihrer Spitallandschaft übernehmen und eine zukunftsweisende Spitalstrategie erarbeiten.» Diese müsse von Fachleuten fundiert ausgearbeitet werden.