Direkt neben der Kirche Siebnen, im Dachgeschoss oberhalb des Pfarrsaals ist seit 1979, also seit bald 45 Jahren, die Spielgruppe Lärmhüsli zu Hause. Hier wird gemalt, gebastelt, gerutscht, gespielt, geturnt und gesungen. Dass sich die Kinder wohl fühlen, zeigt sich auch an diesem Montagmorgen. Gemeinsam sitzen und stehen die Mädchen und Buben am Basteltisch und kreieren wunderschöne Glitzer-Drachen. Wo sie wohl zu Hause Platz finden? Vorzugsweise an einem Fenster, dann können sie zu den Sternen blicken. Ähnlich, wie es Laura Stern aus dem bekannten Kinderbuch gerne tut. Einen Sternenhimmel oder vielmehr eine Sternschnuppe wünscht sich auch Verena Harperink, Spielgruppenleiterin im Lärmhüsli. Sie trägt nämlich einen grossen Wunsch mit sich herum. Denn vor einiger Zeit hat sie erfahren, dass sie, also die FG Siebnen, die Spielgruppenräume nur noch bis im Sommer nutzen darf.
"Wir können keine 1000 Franken Miete zahlen"
"Ich hoffe, dass wir bis dahin einen grossen und vor allem günstigen Raum finden, in dem wir als preiswerte Spielgruppe weiter machen können." Die Chancen dafür stehen aktuell eher schlecht. "Wir können keine 1000 Franken Miete zahlen, brauchen aber vollwertige Räumlichkeiten mit mindestens 60 m2, Toiletten und Lavabos. Per sofort oder spätestens ab Sommer 2024." Wird kein Raum gefunden, würde dies bedeuten, dass 40 bis 50 Kinder im nächsten Sommer eine neue Spielgruppe suchen müssten. Harperink weiss aber auch, einige Familien könnten sich eine teurere Spielgruppe nicht leisten. Sie ist enttäuscht und traurig, dass die Kirchgemeinde die Kündigung ausgesprochen hat. "Ich fühle mich sehr wohl in den Spielgruppenräumen. Sie nach 45 Jahren verlassen zu müssen, ist sehr schade." Gleichzeitig sei man vonseiten der Frauengemeinschaft sehr dankbar, dass man die Räumlichkeiten der Kirchgemeinde viele Jahre so günstig nutzen durfte.