«Du Loser!» «Alle hassen dich.» «Pass besser auf, sonst wirst du es bereuen.» Cybermobbing ist für viele Alltag - Leider. Ein Drittel der Jugendlichen von 12 bis 19 Jahren in der Schweiz hat gemäss James-Studie 2022 schon erlebt, dass jemand sie im Internet fertigmachen wollte. Auch die Stiftung Pro Juventute verzeichnet bei ihren Beratungsangeboten einen Anstieg entsprechender Anfragen. So haben beim 147 die Beratungsanfragen von Kindern und Jugendlichen zu Cybermobbing zwischen 2019 und 2022 um 50 Prozent zugenommen.
Cybermobbing und Hasskommentare sind sehr belastend und können für Betroffene schwer-wiegende psychische Folgen haben. Durch die Anonymität im Netz und die räumliche Distanz sinkt die Hemmschwelle. Von Cybermobbing betroffene Kinder und Jugendliche sind via Smartphone stets erreichbar. Belästigungen hören nach der Schule nicht auf, sondern dringen per Social Media rund um die Uhr bis ins Kinderzimmer.
«Du kannst den Unterschied machen»: Kampagne spricht Zuschauende an
Cybermobbing ist ein soziales Phänomen und funktioniert, wenn Aussenstehende schweigen. Das kann unterschiedliche Gründe haben wie etwa die Angst, selbst zur Zielscheibe zu werden, oder Unsicherheit, wie auf Hasskommentare reagiert werden kann. Doch Mobbing hört nur auf, wenn das Schweigen durchbrochen wird. Auf Hass im Internet zu reagieren ist wichtig und signalisiert, dass Cybermobbing nicht toleriert wird.
Am heutigen Internationalen Tag der psychischen Gesundheit lanciert Pro Juventute deshalb die Kampagne «Gemeinsam gegen Cybermobbing». Die Kampagne will Jugendliche darin bestärken, bei Cybermobbing nicht wegzusehen und sich für Respekt und Toleranz im Netz stark zu machen. «Gemeinsam gegen Cybermobbing» richtet sich an Jugendliche in ihrer Rolle als Zuschauende, welche Cybermobbing als Aussenstehende beobachten.