Das gemeinsame Konzert mit den Musikerinnen und Musikern aus der Stadt nahe dem Bodensee, einem der besten symphonischen Blasorchestern Deutschlands, ist Ausdruck einer bestehenden Musikfreundschaft.
Der grenzüberschreitende Kulturaustausch ist ein weiterer Höhepunkt des Jubiläumsjahres zum 125-jährigen Bestehen der Feldmusik.
Bachseits
Der Höhepunkt der Darbietung der Stadtmusik Stockach, von Dirigent Helmut Hubov seit über 30 Jahren geführt, ist die Komposition «Bachseits» von Johannes Stert. In drei Sätzen transformiert Stert die Chaconne in d-Moll für Solovioline von Johann Sebastian Bach in ein Stück mit dem Untertitel «Fantasie für sinfonisches Blasorchester». Da ohne Solovioline gespielt wird, greifen die Musiker von Posaune und Euphonium kurzerhand zur Blockflöte.
In ihrem ersten Stück, einem Werk mit kirchlichem Hintergrund, spielt die Stadtmusik Stockach «Guardian Angels» des belgischen Komponisten und Dirigenten Kevin Houben. Es ist der musikalische Ausdruck der Legende zweier Schutzegel eines Pfarrers in Holland im späten 19. Jahrhundert in Kombination mit dem Gebrauch des Psalm 34, der Engel als Behüter der Gottesfürchtigen beschreibt.
Passacaglia und Fuge in c-moll
Die Feldmusik Jona startet unter der Leitung von Urs Bamert mit einem Arrangement von Franco Cesarini in ihren Teil des Konzertabends. Bachs «Passacaglia und Fuge in c-Moll» für Orgel hat der Tessiner Komponist sensibel für grosses Blasorchester interpretiert. Cesarini nutzt alle zur Verfügung stehenden Klangfarben des Blasorchesters aus und sorgt damit für eine spätromantische Färbung.
Die Feldmusik hat sich zur Auswahl der Konzertstücke intensiv mit dem Thema «Bach» auseinandergesetzt. Ausgehend vom Komponisten Johann Sebastian Bach haben auch weniger offensichtliche Assoziationen zur Wahl der Stücke beigetragen. Mit den drei vorgetragenen Stücken ist ein roter Faden erkennbar, der verschiedene Zugänge zum Komponisten erlaubt, ohne ausschliesslich ihn ins Zentrum zu stellen.
So wählt der Komponist Philip Sparke in «Between the two rivers» den berühmten Luther-Choral «Ein’ feste Burg» als Thema für eine Reihe von Variationen. Zwischen den beiden Flüssen liegt die Stadt Aalst in Holland, worauf sich das Stück bezieht, und in welchem alle Register des Blasorchesters zum Zuge kommen.
Das Konzertfinale «Ceremonial Suite» von Ferrer Ferran ist vom Komponisten Bach wohl am weitesten entfernt. Der dritte Satz «Danza y Final» präsentiert sich aber voller Energie und klanglicher Grösse und reiht sich daher in die festlichen Aspekte der Bach’schen Werke und deren Klangfülle ein.