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Sport
26.08.2020
26.08.2020 11:08 Uhr

Zwei Stadionrekorde am Sommer Event in Wollerau

Gazellenartig im 80-m-Lauf mit Zoe Leuenberger (STV Wollerau-Bäch), Aline Merkli und Luisa Matter (beide LGKE Küsnacht-Erlenbach). (Bilder: Albert René Kolb)
Gazellenartig im 80-m-Lauf mit Zoe Leuenberger (STV Wollerau-Bäch), Aline Merkli und Luisa Matter (beide LGKE Küsnacht-Erlenbach). (Bilder: Albert René Kolb) Bild: Albert René Kolb
Zwei unerwartete Stadionrekorde bildeten am Sonntag die Höhepunkte beim Sommer Event in Wollerau. Die Athleten schätzten die Möglichkeit auf einen Wettkampf in diesen schwierigen Zeiten.

von Albert René Kolb

In den letzten Wochen und Monaten ist Sportlerinnen und Sportlern vor allem ein Ausdruck markant ins Bewusstsein getreten – «cancelled» oder «annulliert», wie dies ins Deutsche übersetzt heisst. Anlässe wurden und werden noch immer aufgrund der Covid-19-Pandemie zuhauf abgesagt. An Wettkämpfe war lange Zeit nicht zu denken. Ganz anders am vergangenen Sonntagnachmittag beim STV Woller­au-Bäch. Der mittlerweile zum 21. Mal durchgeführte Sommer Event der Leichtathletik kam dank der Lockerungsbestimmungen des Bundesrates zur Austragung. OK-Präsident Remo Steiner begründete die Durchführung wie folgt: «Man kann nicht immer alles absagen. Der Anlass findet draussen statt. Die Bewilligung der Gemeinde liegt vor. Wir verzichteten auf Verpflegungsstände und die Austragung des schnellsten Wollerauers mit den vielen Eltern als Zuschauende.»

Zwei Hunderternoten

Gelingt jemandem in einer Disziplin ein neuer Stadionrekord, werden der Athletin oder dem Athleten gleich auf dem Platz zwei Hunderternoten übergeben. Dies hat sich in den letzten Jahren als «Running Gag» entpuppt, denn wo sonst ist dies in der Sportszene zu beobachten? Waren in früheren Jahren zuweilen gleichentags mehrere Stadionrekorde zu vermelden, sind diese in den letzten Jahren seltener geworden. Höher, schneller, weiter bedeutet demnach, dass die Trauben oder Geldscheine für einen Rekord immer höher hängen.

Zwei Stadionrekorde
Unerwartet erzielte der Franzose aus Metz, Lukas Moutarde, im Speerwerfen mit 73,11 m eine neue Bestweite. Dies bedeutet eine Verbesserung der alten Marke des Berners Julian Lehmann um 1,14 m. Bei den Versuchen des in Reims wohnenden Athleten musste die Roosstrasse jeweils für ein paar Momente abgesperrt werden – der Speer drohte durch das hohe Absperrgitter zu fliegen.

Der Franzose Lukas Moutarde erzielt im Speerwerfen 73,11 m eine neue Bestweite und holt damit 200 Franken ab. Bild: Albert René Kolb

«In Frankreich gibt es keine Wettkämpfe. Ich suchte deswegen auch in Belgien und Deutschland eine Möglichkeit. So kam ich in die Schweiz. Ich wusste nicht, was ich nach sechs Monaten Pause erwarten konnte. Aber ich wollte einen Wettkampf vor den französischen Meisterschaften im September absolvieren», meinte Moutarde.

Und dann noch dies: Mit der letzten Aktion des Tages, als allerletzter Athletin, gelang Daniela Schlatter (Läng­gasse Bern) im Weitsprung ebenfalls ein Stadionrekord: 6,00 m wurden mit viel Applaus und 200 Franken belohnt. Dies entspricht einer Verbesserung der bisherigen Bestweite von Barbara Leuthard (LC Zürich) um 5 cm. Allen Beteiligten war auf der Roos-Sport­anlage anzusehen, dass sie die jeweiligen Aktivitäten bei schönem Wetter genossen. Denn sie wissen es in diesen Tagen zu schätzen.

Lars Morger, March24 & Höfe24