Home Region Sport Agenda Schweiz/Ausland Magazin
Freienbach
21.08.2020

Trübes Wasser rund um den ARA-Zusammenschluss

Bild: pp
Die Abwasserreinigungsanlagen in Einsiedeln und im Ybrig sollen aufgehoben und an die ARA Höfe angeschlossen werden, sagt eine Studie. Nur sind alle ausser den Höfnern dagegen – die Stimmung ist getrübt.

Wen interessiert schon die Abwasserentsorgung? Ein Knopfdruck – und die Sache ist wortwörtlich gespült! Doch es geht auch um viel Geld, denn Abwasserreinigungsanlagen sind so nötig wie teuer. Deshalb wurde eine Planungsgemeinschaft gebildet, um in einer Zusammenschlussstudie die zukünftige Entwicklung abzuschätzen. Dabei war das Fazit klar wie Quellwasser: Die ARA in Einsiedeln und Oberes Sihltal in Unteriberg sollen aufgehoben und ihr Abwasser in die ARA Höfe in Freienbach geleitet werden. Dieser Zusammenschluss wäre aus fachtechnischer, wirtschaftlicher und ökologischer Sicht vorteilhaft, sind die Gutachter überzeugt (wir berichteten).

Ärger über Vorpreschen

So schien alles seinen geordneten Lauf zu nehmen: Die Studie ging in die Vernehmlassung, im Sommer hätte darüber öffentlich informiert werden sollen. Inzwischen ist die Stimmung inner-halb des Abwasserverbands Höfe (AVH), des Bezirks Einsiedeln und des Abwasserverbands Oberes Sihltal (AOS) allerdings schwer getrübt. Die Einsiedler und Ybriger erwirkten nämlich eine Fristverlängerung und preschten gleichzeitig medial vor. Denn für sie ist klar: Ein Zusammenschluss kommt nicht in Frage, sie wollen ihre ARAs behalten. So wurde den Höfnern sowie den kantonalen und nationalen Ämtern, die eine Fusion befürworten, buchstäblich das Wasser abgegraben. Dies sorgte in den Höfen für rote Köpfe, auch wenn sich die nun offizielle Stellungnahme moderat ausdrückt. So ist hinter vorgehaltener Hand von «inakzeptablem Verhalten», von «Schuss in den Rücken» und «fehlendem Fairplay» die Rede.

Vorerst eine Pattsituation

An der Abschlusssitzung sind wohl deutliche Worte gefallen, obwohl davon in der Medienmitteilung nichts zu lesen ist. Fakt ist, dass sich die Planungsgemeinschaft in einer Pattsituation aufgelöst hat. «Der Ball liegt nun beim Kanton», heisst es. Dieser kann den Einsiedlern und Ybrigern aber wohl höchstens den Hahn zudrehen, wenn es um Investitionsbeiträge geht.

Andreas Knobel, Höfe24