Es ist ein sonniger Samstagabend, in Zürich tobt noch die Streetparade. Aron Schuler und Elias Meier von der Schwyzer Umweltschutz- und Seepolizei unternehmen eine Patrouillenfahrt auf dem Zürichsee – wir haben sie dabei begleitet. Dort führen sie nautische Kontrollen durch – überprüfen beispielsweise, ob für alle Passagiere ausreichend Rettungswesten vorhanden sind, sehen nach, ob der obligatorische Abgastest noch gültig ist und ob die Boote die speziellen Vorschriften im Bereich der Uferzonen beachten. So gilt innerhalb der gelben Bojen Fahr- und auch Schwimmverbot. In der erweiterten Uferzone dürfen die Boote nur maximal 10 km/h fahren und es gilt ein Schleppverbot – das heisst, es dürfen keine Wasserskifahrer und ähnliches gezogen werden. Nicht alle halten sich an die Vorschriften – so müssen die beiden Seepolizisten auch einige Bussen verteilen.
Systematische Alkoholkontrollen
Hinzu kommt an jenem Abend noch eine Fahreignungskontrolle – in Form von systematischen Atemalkohol-Tests. Die gute Nachricht: Die kontrollierten Bootsführer wiesen alle 0,0 Promille auf. Diese Kontrolle führt die Seepolizei im Rahmen einer koordinierten Aktion aller Innerschweizer Polizeikorps durch. Auch an allen Uferbereichen wird kontrolliert – dies führt die Sicherheitspolizei durch.
Vielfältiger Aufgabenbereich
Patrouillen auf dem See fährt die Umweltschutz- und Seepolizei in Pfäffikon nur sporadisch. Wie der Name schon sagt, ist sie noch mit vielerlei anderen Aufgaben betraut.Sie kümmert sich beispielsweise auch um Vorfälle im Umwelt-Bereich, sprich illegale Abfallentsorgung oder auch Gewässerverschmutzung. Dazu gehören beispielsweise der Eintrag von Jauche in Fliessgewässer oder den See, Verschmutzungen im Zusammenhang mit Baustellen und vieles mehr. Sie kontrolliert zudem Deponien und Ablagerungen oder geschützte Gebiete des Natur- und Landschaftsschutzes. Neben den Aufgaben der Umweltschutz- und Seepolizei stehen Aron Schuler und Eilas Meier in bestimmten Fällen für andere polizeiliche Aufgaben zur Verfügung – zum Beispiel bei der Verkehrspolizei.
Kein direkter Ausbildungsweg
«Wir sind Generalisten und doch Spezialisten», erklärt Aron Schuler an. Denn zur Seepolizei führt kein direkter Weg. Nach der regulären Polizeiausbildung und einigen Jahren Erfahrung kann man sich intern für die Umweltschutz- und Seepolizei bewerben – sofern eine Stelle frei wird. Zwar gibt es Weiterbildungen im Bereich Seepolizei. Dennoch müsste man gewillt sein, sich selbst in die aktuelle Gesetzeslage einzuarbeiten. Und diese ändere sich regelmässig. Man müsse darum ständig am Ball bleiben. «Früher waren Tauchkenntnisse Pflicht», erinnert sich Aron Schuler, selbst ein passionierter Taucher. Dies sei mittlerweile nicht mehr der Fall. Doch auch Elias Meier beherrscht dies Disziplin. Die Kantonspolizei Schwyz unterhält zudem eine Formation von Polizeitauchern. Tauchgänge würden allerdings immer noch eine wichtige Rolle spielen bei der Seepolizei.