Noch bis am 14. Oktober läuft das Mitwirkungsverfahren des kommunalen Richtplans in Wollerau. Aus diesem Grund wurde die Bevölkerung am Dienstag an einen Informationsabend eingeladen. Marcel Rust vom Büro für Raumplanung Remund und Kuster stellte den Entwurf vor.
Nach dem Inkrafttreten des neuen kantonalen Richtplans 2017 müssen sich alle Schwyzer Gemeinden der kantonalen Gesetzgebung anpassen. «Der Richtplan definiert die Hausaufgaben der Gemeinde für die nächsten Jahre», er ist zudem behördenverbindlich, betonte Rust.
Die Mitwirkung läuft
Bisher wurde einiges an Arbeit in Wolleraus neuen Richtplan gesteckt: Nach der Gründung einer Kommission mit zwölf Mitgliedern der Gemeinde 2018 wurde auch noch die Bevölkerung befragt. Der erste Entwurf wurde vom Kanton geprüft und dann bereinigt, aktuell läuft das zweimonatige Mitwirkungsverfahren und die Bevölkerung kann Stellung nehmen.
Inhaltlich beschäftigt sich der Richtplan beispielsweise mit der Entwicklung des Dorfkerns, wo diverse Handlungsfelder und Massnahmen identifiziert wurden. Beispielsweise die Aufwertung des Zentrums oder auch die Siedlungsverdichtung, welche im Gebiet Roos schon läuft. Die Überdeckung der A3 West, die technisch möglich wäre, wird ebenfalls thematisiert. Auch preiswerter Wohnraum ist ein Thema, hier wurden mögliche Gebiete definiert.
Betreffend Verkehr steht die Entlastung des Zentrums durch eine Verschiebung des Autobahnanschlusses in die Öltrotte und der Erstellung der Junkerstrasse im Fokus. Bis zur Realisierung braucht es jedoch kurzfristige Massnahmen, zum Beispiel Pförtneranlagen. Ergänzend soll der öV optimiert werden, zum Beispiel mit mehr Haltestellen und einer Verlängerung der Buslinie 175. Auch der Langsamverkehr und Fusswege gehen nicht vergessen.
«Der Gemeinderat definiert im Richtplan, was man anpacken will; das Wie folgt dann erst in der Planung», betonte Marcel Rust.
Nachdem die öffentliche Mitwirkung am Wollerauer Richtplan beendet ist, geht er an die Schlussbereinigung durch den Gemeinderat, bevor ihn dann der Regierungsrat genehmigen muss.
Die fehlende Bahnlinie
In der Fragerunde war der Verkehr das grosse Thema. Auch laufende Projekte, beispielsweise die geplante Überbauung nahe der Mühlebachstrasse, wurden besprochen.
Sacha Reichmuth vermisst im Richtplan die Thematik der SOB-Bahnlinie. Sie führe immerhin mitten durchs Dorf. Er wurde aufgefordert, seine Ideen schriftlich dem Gemeinderat mitzuteilen.
Bald war die Fragerunde erschöpft und die Teilnehmer machten sich nach kurzem Applaus wieder auf den Heimweg.