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Gesundheit
30.06.2023
30.06.2023 14:39 Uhr

Darf man mit der Pflege der Eltern Geld verdienen?

Stefan (r.) und Marko Kovacevic leiten die Spitex MediKo, die sie zusammen mit ihren Eltern Petar und Kaja Kovacevic aufgebaut haben. Sie sind in der Region Ausserschwyz, See, Gaster und Glarus Nord im Einsatz.
Stefan (r.) und Marko Kovacevic leiten die Spitex MediKo, die sie zusammen mit ihren Eltern Petar und Kaja Kovacevic aufgebaut haben. Sie sind in der Region Ausserschwyz, See, Gaster und Glarus Nord im Einsatz. Bild: zvg
Nur langsam kommt die Erkenntnis bei den pflegenden Angehörigen an, dass sie ihre Arbeit abrechnen dürfen. Wie geht beispielsweise die Spitex MediKo in Siebnen mit Fragen von pflegenden Angehörigen um?

Grundsätzlich machen es jetzt alle Pflegeorganisationen, sie stellen pflegende Angehörige an», sagt Petar Kovacevic. Er und seine Frau Kaja haben 2011 die Spitex MediKo in Siebnen gegründet. Die private Spitex gehört dem Verband der privaten Spitex-Organisationen an und beschäftigt 48 Angestellte und ist von allen Krankenkassen anerkannt. Mit im Geschäft sind die Söhne Marko und Stefan.

«Wir haben vor etwa einem Jahr an einem Vortrag des Verbands erfahren, wie das Thema pflegende Angehörige neu zu handhaben ist», beginnt der Vater. «Die hohe Zahl an Personen in der Schweiz, die auf irgendeine Art und Weise in die Pflege und Betreuung von Angehörigen involviert ist, liegt bei rund 500'000.» 

«Recht auf Entschädigung»

Familie Kovacevic hat oft gesehen, wie Angehörige die kleineren oder oft auch grösseren pflegerischen Vorkehrungen seit Jahren selbstverständlich tun. «Viele Angehörige wissen noch nicht, dass sich die Rechtslage seit 2020 geändert hat und besagt, dass die Grundpflege durch ein Familienmitglied ein Recht auf Entschädigung hat.»

Jemand sei vielleicht den ganzen Tag und die ganze Nacht dagewesen und habe Skrupel, für die eigentlichen pflegerischen Leistungen eine Bezahlung zu nehmen. «Wir sagen diesen Angehörigen: Das ist gut. Sie tun ja die Arbeit.» Da zurzeit in der Schweiz rund 10'000 Pflegekräfte fehlen, werde der Pflege durch die Angehörigen eine höhere Bedeutung zukommen.

Krankenkasse zahlt Grossteil

Praktisch geht das so: Die Spitex MediKo macht mit pflegenden Angehörigen einen Arbeitsvertrag. «Sie sind Angestellte von uns. Wir begleiten, informieren und schulen die pflegenden Angehörigen immer. Wir sind im Hintergrund da und kommen auch regelmässig vorbei.» Aktuell sind drei pflegende Angehörige bei Spitex MediKo angestellt; sie bezahlt die Angestellten mit 37 Franken pro Stunde. 35 Franken können mit der jeweiligen Krankenkasse des Patienten abgerechnet werden.

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Johanna Mächler, March24 & Höfe24