Nach fast 44 Jahren bei der Polizei sind Sie nun in Rente gegangen. Wie war das für Sie?
Am letzten Tag wurde einem bewusst, dass man jetzt alles abgibt: Schlüssel, Handschellen, Waffe und Uniform. Man wird nach 44 Jahren sozusagen wieder «zivilisiert».
Sie haben davon 40 Jahre beim Kriminaltechnischen Dienst gearbeitet. Was waren Ihre Aufgaben?
Grob gesagt, kann man es in drei Sparten aufteilen, in denen wir Spurensicherung betreiben: beim schweren Verkehrsunfall, beim Einbruchdiebstahl und bei sogenannten Kapitalverbrechen wie etwa Mord. Bei schweren und tödlichen Verkehrsunfällen wird der Kriminaltechnische Dienst immer aufgeboten, weil es in solchen Fällen eine ausgedehnte Spurensicherung braucht. Dabei werden etwa Brems- und Schleuderspuren aufgenommen, Lacksplitter gesucht und die Kollisionsstelle eruiert. Danach kommt die ganze Vermessungstechnik hinzu. Man muss einen massstäblichen Plan des Unfallorts generieren.
Gibt es einen Fall aus unserer Region, der Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Man fragt mich manchmal nach meinem grössten Fall. Aber über den darf ich nicht sprechen. Nur so viel: Die geschädigte Person war eine prominente Persönlichkeit. Und: Wir hatten grossen Erfolg und konnten den Täter aufgrund von DNA ermitteln – er wurde zu lebenslanger Haft verurteilt.
Wie fühlt es sich an, wenn man zur Lösung eines Kriminalfalls beitragen kann?
Es gibt einem eine gewisse Befriedigung. Wenn zum Beispiel mehrere Personen an einer Messerstecherei beteiligt sind und es unterschiedliche Aussagen gibt, wir aber aufgrund von Sachbeweisen den Tathergang bestimmen können, ist das sicher ein Erfolg.