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Kanton
10.05.2023

Pikante Wendung bei der umstrittenen Lehrer-Umfrage

Roland Lutz, SVP-Kantonsrat und Projektleiter im Erziehungsrat (links) und  Bildungsdirektor Michael Stähli.
Roland Lutz, SVP-Kantonsrat und Projektleiter im Erziehungsrat (links) und Bildungsdirektor Michael Stähli. Bild: PD
Der Erziehungsrat will den Gründen des Lehrermangels auf den Grund gehen. Darum entschied er sich für eine Umfrage bei den Lehrpersonen. Dass diese gleich ein Erziehungsratmitglied selbst durchführt, geht dem Rat aber zu weit.

Im Kanton Schwyz herrscht ein Mangel an Lehrpersonen. Wie dem zu begegnen ist, erhitzt derzeit die Gemüter. Die Schuldirektoren sämtlicher Bezirke forderten in einem Schreiben an den Erziehungsrat griffige und vor allem rasche Massnahmen (Wir berichteten). 

Der Erziehungsrat allerdings wollte zuerst eine Online-Umfrage lancieren. Doch Recherchen vom «Bote der Urschweiz» zeigen: Daraus wird vorerst nichts. Die Projektgruppe – besetzt mit Mitgliedern des Erziehungsrats –, welche die Online-Umfrage bereitstellen und durchführen wollte, habe sich vergangene Woche unter der Leitung von SVP-Kantonsrat und Erziehungsrat Roland Lutz getroffen. Dieser besitzt privat ein Unternehmen, das im Digitalbereich tätig ist. Darum wollte er die Umfrage gleich durch seine eigene Firma durchführen lassen. «Doch von dieser Idee hielt das Gremium nichts und stoppte den Plan», wie das Medium schreibt. 

Neue Firma muss beauftragt werden

Der Erziehungsrat wird von Bildungsdirektor Michael Stähli von Amtes wegen präsidiert. Dieser versucht die Gemüter zu beruhigen. Er erklärt auf Anfrage vom «Bote der Urschweiz»: «Der Erziehungsrat wollte günstig vorwärtsmachen, weil das Thema eben brennt. Die Zeit ist knapp und der öffentliche Druck gross.» Aber er mache auch klar, «dass die Umfrage durch ein neutrales Unternehmen ausgeführt werden muss und nicht der Eindruck von Befangenheit aufkommen darf». Nun müsse eine neue Firma mit dem Projekt beauftragt werden. Wie viel Zeit dies beanspruche und wie teuer es werde, sei noch offen. Auf das kommende Schuljahr sind wohl noch keine Massnahmen umsetzbar.

Redaktion March24 & Höfe24