Der Mensch sucht Linderung an vielen Orten. Manchmal ist es ein Gemeinschaftszentrum. Andreas Straubhaar – dynamisch, motiviert – glaubt an das, was er tut. Viele andere auch. Zumindest jene, die kürzlich den Weg ins Gemeinschaftszentrum Freienbach fanden. Der Saal war gut gefüllt, etwas über 80 Plätze praktisch voll besetzt. Die letzten Stühle wurden mit Bedacht zugewiesen. Der Altersschnitt: tendenziell höher, zwischendrin auch ein paar junge Gesichter. Der Referent bezeichnete sich als christuszentrierten Heiler, sprach Hochdeutsch, damit ihn alle verstanden. Was sein Leben änderte, war ein Satz aus der Bibel: «Fürchte dich nicht, ich bin bei Dir.»
Beispiele für Erfolgsgeschichten
Straubhaar wehrte sich zunächst gegen einen nur leidenden Heiland, wie er meist dargestellt wird, etwa in der katholischen Kirche. Er forderte: «Weg vom negativen Jesus.» Der sei viel mehr ein Freund der Kranken und Sünder. «Jesus will, dass du lebst. Es ist ein menschenverliebter Gott.» Die Menschen, erklärte Straubhaar, leben unter den Naturgesetzen. «Die können wir nicht ändern. Jesus aber schon. Er kann Kranke heilen, Zwänge und Ängste auch.» Man sah ein Video einer Frau, die von ihren Schmerzen geheilt wurde. Sie habe gespürt, wie Gott sie operiert habe. Überhaupt bringt der Referent immer wieder Beispiele für Erfolgsgeschichten, etwa die Spontanheilung eines Rückenleidens nach einem Reitunfall.
Manchmal mit Verzögerung
Dann ging es an die Heilung: «Zuerst bitte ich alle Menschen im Saal,die unter Nackenbeschwerden leiden, zu mir nach vorne zu kommen», sagte Straubhaar. Da war ein Mann, der vom Auto angefahren wurde und seitdem unter multiplen Schmerzen leidet. Straub legte ihm die Hand auf und sagte: «Schmerzen weg, im Namen Jesu», der Mann merkte erstmal nichts. Ein weiteres Handauflegen im Namen Jesu. Verhaltene Reaktion. «Aber wirf dein Vertrauen nicht weg», bat ihn Straubhaar. Bei der zweiten Kandidatin klappte es besser. Sie habe einen starren Nacken und Schmerzen. Straubhaar: «Durch die Kraft Jesu befehle ich, dass dieser Nacken geheilt wird.» Und siehe da, die Frau sagte, es sei schon viel besser geworden, sie habe nur noch zwei bis drei Prozent Schmerzen.
Die Chance auf Heilung
Der Abend schritt voran, gegen Ende ging es zügig. Gegen Schluss wurden keine einzelnen Beschwerde-Gruppen mehr aufgerufen. Jeder und jede konnte nun nach vorne gehen und das Leiden nennen. Anschliessend legte Straubhaar die Hand auf. Zu lange durfte das aber nicht dauern. Es hatte viele Leute. Die Zeit drängte. Die meisten im Saal nutzten die Chance. Die Veranstaltung endete, der Beobachtungsbericht auch. Ist er kritisch? Ja. Verurteilend? Keinesfalls. Denn ob das Handauflegen und der Glauben helfen oder nicht, muss letztlich jeder selbst wissen und beurteilen.