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17.04.2023
17.04.2023 13:27 Uhr

Zürcher Sechseläuten: Schwyzer Böögg mit Hellebarde

Bild: zvg
Zu Ehren des Gastkantons Schwyz kommt der Böögg dieses Jahr ein bisschen anders daher. Er trägt eine Hellebarde mit Schwyzer Kreuz.

Der oberste Zürcher Böögg-Bauer Lukas Meier sorgt für eine Besonderheit. Der Böögg wird in diesem Jahr erstmals eine  Hellebarde mit Schwyzer Kreuz in den Händen halten. Sonst ist es ein Besen. «Der Zürcher Böögg hat sehr selten ein so dominantes Merkmal zum Gastkanton. Letztmals vor etwa 10 Jahren», erklärt Meier gegenüber unserer Zeitung. Niemand von den Zürchern und vom OK wisse etwas davon. Die Hellebarde ist eine Waffe, die die Schwyzer in ihren frühen Schlachten benutzt haben. Mit dieser Hieb- und Stichwaffe waren sie sogar gepanzerten Reitern gewachsen.

«Eine Hellebarde ist eine Hieb- und Stichwaffe, welche die Schwyzer in ihren frühen Schlachten einsetzen», sagt Victor Rosser, Mediensprecher des Zürcher Sechseläuten.

Von Bedeutung seien diese Waffen auch bei der Schlacht am Morgarten 1315, aus der die Eidgenossen siegreich hervorgingen. Das Quellenbuch zur Schweizergeschichte zitiert den Mittelalter-Chronist Johannes von Winterthur, der um 1340 schrieb: «Es hatten auch in der schwizer in den händen gewisse überaus furchtbare mordwaffen, die in jener volkssprache auch helnbarten genannt werden, mit denen sie die stärkst bewaffneten gegner wie mit einem schermesser zerteilten und in stücke hieben.»

Böögg 2023: Die Fliege bzw. Krawatte ist jeweils dem Gastkanton gewidmet, die Hellebarde ist jedoch einmalig. Bild: zvg

100 Kilogramm schwer

Die Hellebarde ist 4,8 Meter lang. Der Böögg wird ein eine Höhe von 3,4 Metern haben und wird mit 100 Knallern bestückt, 40 weiteren am Bodenbrett und einem Hauptknaller beim Kopf. Das Gesamtgewicht beträgt rund 100 Kilogramm. Der Holzhaufen besteht aus 5000 Holz-Bürdeli und wird 10 Meter hoch. Damit er nicht umfällt, ist im neuen Sechseläutenplatz extra ein Fundament vorhanden. Für die ganze Installation werden rund 150 Arbeitsstunden geleistet jeweils rund 25 Mitarbeitenden von Grün Stadt Zürich. Der Aufbau des Bööggs erfolgte heute Morgen um 6.45 Uhr.

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Der vollständige Bericht wurde im «March-Anzeiger» und im «Höfner Volksblatt» in der Ausgabe vom 17. April 2023 veröffentlicht. Noch kein Abo?  Hier gehts zur Bestellung.

Martin Risch, Höfe24&March24