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Die Seerettung Pfäffikon (links) und die Schwyzer Seepolizei arbeiten eng zusammen. Bild: pp1 / 3
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Das neue Schwyzer Polizeiboot auf dem Zürichsee wird von zwei 300 PS-Motoren angetrieben. Bild: pp2 / 3
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Mit der blau-gelben Signalflagge hält der Seepolizist ein Schiff auf dem Zürichsee an. Bild: pp3 / 3
Pfäffikon
05.08.2020
04.08.2020 10:59 Uhr
Mit zwei Mal 300 PS auf dem Zürichsee unterwegs

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Mit nur vier Mann gilt es für die Schwyzer Seepolizei sechs Seen unter Kontrolle zu halten und zugleich auch bei den Wassersportlern Präsenz zu markieren. Hier kommen auch 13 zusätzliche Bootsführer ins Spiel.
Trotz Temperaturen deutlich jenseits der 20 Grad ist es ruhig auf dem Zürichsee, nur wenige Schiffe sind unterwegs. Sandro Wey, Gruppenleiter der Schwyzer Umwelt- und Seepolizei, sowie Bootsführerin Corinne Imlig patrouillieren mit ihrem Polizeiboot auf dem Zürichsee.
Der Parameter der Schwyzer Seepolizei auf dem Zürichsee ist aufs Kantonsgebiet begrenzt. Will heissen von Bäch aus um die beiden Inseln Ufnau und Lützelau herum und dann der Mitte des Obersees entlang bis zur Mündung des Linthkanals. Rund um die beiden Inseln habe es am meisten Schiffsbesucher und auch viel Verkehr. «Der Hotspot des Zürichsees ist hier», konstatiert Wey.
Im Gebiet Frauwinkel gilt die erweiterte Uferzone auch um die beiden Inseln herum und ist entsprechend signalisiert. An diesem idealen Ankerplatz ist die Maximalgeschwindigkeit auf 10 Stundenkilometer begrenzt. Die gelben Bojen markieren die Wasserschutzzonen, in die niemand rein darf, ausser die Seepolizei und -rettung oder Berufsfischer.
In dieser Region herrscht reger Schiffs- und Freizeitverkehr. Die Umweltschutz- und Seepolizei würde sich jedoch wünschen, dass Wassersportler die Regeln besser kennen. Schiffe mit Motor bis 8 PS oder 15 Quadratmetern Segelfläche sind prüfungsfrei, wie auch Kajaks, Stand-up-Paddles (SUP) und mehr. Aber: «Die Regeln gelten auch für sie», betont der Polizist. Keine Prüfung zu benötigen dürfe nicht heissen, dass man sich auch keine Gedanken mache. Zum Beispiel die App «auf Kurs», zeigt genau, wo auf dem Wasser man sich befindet und welche Regeln vor Ort gelten.
Grosser Andrang auf dem See
Der Aufruf «machen Sie Ferien in der Schweiz» ist auch auf dem Wasser spürbar. Allerdings nicht erst seit den Sommerferien, schon im warmen Frühling wurden viele Wassersportler auf dem Zürichsee gesichtet.
Die Seepolizei ist auf den Schwyzer Seen präsent. «Je nach Ereignisdichte können wir aber nicht überall gleichzeitig sein», gibt Wey zu bedenken. Es gibt nur eine Seepolizei-Patrouille, aber sechs Seen. Die Patrouillen wechseln sich zwischen Inner- und Ausserschwyz ab.
In den letzten Wochen fiel auf dem Zürichsee einiges an Arbeit an. Zum Beispiel Lärmbelästigung vor Lachen durch laute Musik oder auch die Bergung eines havarierten 14 Tonnen-Schiffs im Frauwinkel mittels Pneukran. Dazu zeigt man sich im Lachner Ahorn und im Naturschutzgebiet Nuoler Ried.
Ansonsten wird «alles, was auffällig ist» kontrolliert, beispielsweise ob beim Wakesurfen oder -boarden die obligaten drei Personen dabei sind.
Von Weitem sieht man ein einsame Wakeboard-Schiff auf dem Obersee. Die Seepolizei entscheidet, das Schiff zu kontrollieren. Die Ausweispapiere gezückt folgen die Kontrolle von Feuerlöscher, Paddel, Schwimmwesten, Bootshaken und Schöpfer – alles ist an Bord. Das Horn und die Notflagge bringen jedoch auch eine vertiefte Suche nicht zu Tage. «Sie haben heute Morgen die Mindestausrüstung nicht kontrolliert», stellt Wey fest. Er lässt den Lachner Bootsführer dann aber mit einer mündlichen Verwarnung gehen, da er sich sehr anständig verhielt und sicher eine Flagge kaufen wird. «Man sieht sich immer zwei Mal», sagt er zum Abschied.