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Musik, Kunst und Kultur
16.04.2023
12.04.2023 17:41 Uhr

Wissenswertes über das Sechseläuten

Höhepunkt ist der Einzug der Zünfte.
Höhepunkt ist der Einzug der Zünfte. Bild: zVg.
Der Kanton Schwyz gastiert am diesjährigen Sechseläuten als Gastkanton. Alles Wissenswerte über den Grossanlass in Zürich.

Ursprung Sechseläuten

Im 16. Jahrhundert wurde im Zürcher Rat beschlossen, dass der Feierabend in den Sommermonaten eine Stunde später als in den Wintermonaten erfolgen sollte. Zum Zeichen des Frühlingsbeginns läutete die zweitgrösste Glocke des Grossmünsters am ersten Montag nach der Tagundnachtgleiche um 18 Uhr – ab diesem Tag musste nun bis im Spätherbst eine Stunde länger gearbeitet werden.

Ursprung «Böögg»

In einem ehemaligen Gebiet zwischen Fraumünster und Bürkliplatz verbrannten Knaben, vermutlich bereits seit dem 15. Jahrhundert, jedes Jahr am Tag der Tagundnachtgleiche ihren «Böögg» – zur gleichen Zeit, wie die Zünftler das Sechseläuten feierten. Die «Böögg»-Figuren wurden, vor ihrem Ende in den Flammen, meist noch auf Wagen gespannt und von den Jungen durch die Strassen gezogen. Ende des 19. Jahrhunderts wurden die beiden Bräuche dann kombiniert.

Der «Böögg» in Zahlen

Der heutige «Böögg» hat beeindruckende Ausmasse: Er ist 3.40 Meter gross und rund 100 Kilogramm schwer. Sein Scheiterhaufen ist zehn Meter hoch und besteht aus etwa 7000 Bürdeli. Am schnellsten explodierte der Kopf des «Bööggs» im Jahr 1956, nach nur vier Minuten. Am längsten dauerte es 2016 – mehr als 43 Minuten mussten sich die Zuschauer damals gedulden.

Pleiten, Pech und Pannen

  • 1921 setzte ein Junge den «Böögg» bereits um 13.30 Uhr in Brand.
  • 1944 fand das Sechseläuten im Hafen Enge statt, weil auf der Sechseläutenwiese Gemüse angepflanzt wurde – der «Böögg» kippte dabei in den Zürichsee.
  • 1950, 1960, 1993 und 1994 kippte der «Böögg» vom Holzstapel, noch bevor sein Kopf explodiert war.
  • 2006 wurde der «Böögg» von der Gruppierung «1. Mai – Strasse frei» entwendet. Später tauchte er an der 1. Mai-Feier auf dem Helvetiaplatz wieder auf und wurde schlussendlich, nach erneutem Verschwinden, in einem Schulhauskeller gefunden. Ein Ersatz-«Böögg» musste her, um das Sechseläuten trotzdem durchführen zu können.
  • 2020 und 2021 wurde das Sechseläuten in Zürich aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt.

Gastkantone

Gastkantone nehmen erst seit 1991 am Sechseläuten teil. Auf dem Lindenhof stellen sie  jeweils ihre Spezialitäten vor. Zudem laufen Politiker der jeweiligen Kantone für gewöhnlich als Ehrengäste beim Umzug mit. Der Kanton Schwyz gastiert dieses Jahr bereits zum zweiten Mal als Gastkanton – das letzte Mal besuchte die Schwyzer Delegation den Grossanlass im Jahr 2003.

Verwendete Quellen: 

https://www.zuerich.com/de/besuchen/sechselaeuten

https://www.schwyz-tourismus.ch/de/aktuell/sechselaeuten-2023/

Redaktion March24 & Höfe24