Die Schweiz ist ein Land der Stiftungen – und das schon ziemlich lange. Die 2016 geschaffene Registrierungspflicht für kirchliche und Familienstiftungen hat sehr alte Stiftungen zutage gefördert. Bis ins 13. Jahrhundert reichen Stiftungen zurück, die noch heute zur Finanzierung von Kirchen und Pfarrstellen dienen. Im Kanton Schwz zeigt sich ein vielfältiges Stiftungsangebot. Laut dem Schweizer Stiftungsreport gab es Ende 2021 insgesamt 215 Stiftungen. Mit fünf Liquidationen und fünf Neugründungen blieb die Anzahl konstant. Auffallend ist, dass es sich bei fast der Hälfte der Stiftungen im Kanton um kirchliche Stiftungen handelt. Dies im starken Kontrast zum Rest der Schweiz, wo kirchliche Stiftungen meist einen kleineren Bruchteil ausmachen. Die Traditionen unseres Kantons sind seit jeher stark von der katholischen Praxis geprägt, das zeigt sich in unserer Stiftungslandschaft.
Für ideele Zwecke
Weitere Stiftungen sind angesiedelt in den Bereichen Ethik, Kunst und Kultur, Soziales und Bildung sowie Denkmal- und Heimatschutz. Vor allem in der March gibt es auch noch einige kleinere Stiftungen von ehemaligen Fabrikanten, die sich konkret für ihre Dorfbewohner einsetzen. So zum Beispiel die Max-Stehlin-Stiftung: Vor 33 Jahren hat der ehemalige Inhaber der Farbenfabrik Stehlin-Hostag 500'000 Fr. für ideele Zwecke hinterlassen. Seither wird mit diesem Stiftungskapital älteren Menschen aus Altendorf jährlich eine Freude gemacht. In den Höfen sind solche Stiftungen eher selten. «Die damaligen Fabrikantenfamilien haben sich nicht stark mit der Bevölkerung identifiziert», erklärt Historiker Werner Röllin.