Die Galgener Bürgerinnen und Bürger nahmen an der Informationsveranstaltung vom Freitagabend das Vorhaben, einen Container-Bau für Asylsuchende und Flüchtlinge zu erstellen, gut auf. Das lag vor allem an der Vorgeschichte, die zeigte, dass die Wohnraumsuche seit einem Jahr plus/minus erfolglos verlaufen ist. Eine Container-Lösung wurde bereits im November angesprochen, damals aber nicht weiterverfolgt. Man hoffte wohl auf weniger Flüchtlinge, doch: «Der Flüchtlingsstrom nimmt nicht ab», eröffnete Gemeindepräsident René Häberli den Abend in der zur Hälfte besetzten Turnhalle des Tischmachhofes. «Nichts zu unternehmen, ist keine Option.»
62 Asylbewerber
«Es wurde nach Wohnraum gesucht, wurden Verhandlungen geführt, wurde gerechnet, juristisch abgeklärt», sagte der Gemeinderat für Soziales, Reto Jegher. Selbst das Staatssekretariat für Migration (SEM) gelange an seine Kapazitätsgrenzen. Kamen letzten Sommer 2000 Flüchtlinge pro Monat, seien es aktuell 3600. «Wir sind die Vollstrecker des Bundes, wir müssen Asylsuchende aufnehmen.» Per 31. März wohnen in Galgenen 62 Asylbewerber – das sind in etwa gleich viele wie letzten Sommer –, fünf sind in Uznach und drei in Vorderthal platziert. Nun werden im April weitere 14 Personen erwartet.
Über eine Million Franken
Säckelmeister Thomas Küng erörterte die Baukosten eines Containers für 16 bis 24 Personen, der am Rand des Kiesplatzes Tischmacherhof, nähe Kantonsstrasse, stehen soll: 1,184 Mio. Franken bei jährlichen Abschreibungen von 118'000 Franken. Nächster Schritt ist die ordentliche Baubewilligung mit Auflagefrist. Eine Steuerfusserhöhung müsse nicht befürchtet werden.Standesinitiative «aussichtslos»