Zusammen mit der BBC erschufen Sie 1957 einen kurzen Dokumentarfilm, mit dem Sie den Briten weis machten, dass im Tessin Spaghetti auf den Bäumen wachsen. Wie kam es dazu?
Eines Tages kam der BBC-Filmproduzent Charles de Jaeger in mein Büro in London. Er wollte in der Schweiz einen Aprilscherz drehen und fragte mich, ob ich eine Idee hätte. Zuerst schlug ich vor, Löcher in den Emmentaler Käse zu schiessen. Das hatten wir dann auch ausprobiert – doch das Projektil blieb dann natürlich im Käse stecken. Eine andere Idee musste her.
Wie kamen Sie dann auf die Spaghetti?
Das Gespräch hatten wir um 11 Uhr morgens. Anschliessend gingen wir zusammen Mittagessen – zufälligerweise gingen wir in ein italienisches Restaurant. Wären wir in ein französisches gegangen, wäre das alles nicht passiert. Bei der Spaghetti Bolognese kam mir dann die Idee. Ich schlug ihm vor, Spaghetti an den Bäumen wachsen zu lassen – Charles de Jaeger war davon begeistert. Zurück im Büro, kochten wir Teigwaren und hängten sie anschliessend im Londoner St. James’s Park auf. Bei den Testversuchen im Park kam irgendwann die Polizei auf uns zu und drohte sogar mit einer Busse, weil es verboten sei, die Pflanzen im Park zu beschädigen. Später drehten wir den Film dann in Morcote im Tessin.
Welche Auswirkungen hatte der Film in Grossbritannien?
Die Telefonleitungen der BBC und des Schweizer Tourismusbüros brachen nach der Veröffentlichung des Films zusammen. Denn die Leute wollten wissen, wo man Spaghetti-Setzlinge kaufen kann. Zudem bekamen wir daraufhin Tausende von Briefen. Der Film war auf der ganzen Welt zu sehen, auch in den USA. Es ist bisher der bekannteste Aprilscherz. Mein Ziel wäre es, die Aktion auch noch ins Guinness-Buch der Rekorde zu bringen.
Was macht für Sie einen guten Aprilscherz aus?
Na dass die Leute darauf reinfallen. (lacht). Es gibt gute Scherze und es gibt halt auch solche, bei denen man sofort weiss, dass es nur ein Witz ist.
Nehmen Sie auch heute noch Leute auf die Schippe?
Ja, das mache ich schon noch, aber dann eher spontan.