Die Idee schwirrte dem Bezirksrat schon länger im Kopf herum. Einen Steg, über den Höfnerinnen und Höfner an sieben Tagen die Woche von morgens bis nachts über Pfäffikon zur Ufnau spazieren können. Immer wieder wurde die Idee aber wieder verworfen, weil gewisse Fragen nicht abschliessend geklärt werden konnten – etwa, wie trotz Steg der Seeverkehr nicht gestört wird.
Ganz nach dem Vorbild Rapperswils
Nachdem der Bezirk Höfe die letzten beiden Jahre zusätzliche Schiffskurse von Pfäffikon auf die Ufnau initiiert und finanziert hatte, reifte die Idee jedoch zu einem Projekt heran, das der Bezirk nun endlich vorstellen kann – pünktlich zu seinem 175-Jahr-Jubiläum. Frau Bezirksammann Yolanda Fumagalli freut sich, der Bevölkerung mit dem Steg ein schönes Geschenk zu machen. «Für uns war es der nächste logische Schritt, einen Steg zu realisieren. Die Schiffskurse werden auf lange Zeit zu teuer. Mit dieser Lösung haben wir eine direkte und uneingeschränkte Verbindung zur grössten Insel der Schweiz.»
Der rund 1,1 Kilometer lange Fussgängersteg wird im Pfäffiker Hafen beginnen und gerade bis zur Insel führen. Analog dem Vorbild in Rapperswil werde der Steg erhöht gebaut, damit kleinere Boote, SUPs und anderer kleinerer Seeverkehr darunter passieren können.
«Wir sind fasziniert von dieser Idee», sagt auch Tobias Treichler, Direktor der Einsiedeln-Ybrig-Zürichsee AG sowie von Rapperswil Zürichsee Tourismus. «Dieser Steg wird der Region zusätzlichen touristischen Aufwind verleihen, ist aus dem Lebensraum Zürich sehr gut erreichbar und wird Wertschöpfung generieren», so Treichler weiter.
Péclard von Plänen begeistert
Den Segen des Klosters Einsiedeln hat der Bezirk Höfe bereits. Die Baueingabe fürs Grossprojekt erfolgt gemäss Frau Bezirksammann Anfang nächster Woche, ab dann liegt das Bauprojekt 30 Tage öffentlich auf. Fumagalli rechnet nicht mit Einsprachen. «Der Wunsch nach diesem Steg in der Bevölkerung ist gross.» Mit dem Heimatschutz und den Umweltverbänden hätten bereits Gespräche stattgefunden. «Erfreulicherweise haben diese positive Signale ausgesendet.»
Auch Gastronom Michel Péclard, der vergangenes Jahr den Gasthof «Haus zu den zwei Raben» auf der Insel Ufnau übernommen hat, freut sich über die Pläne: «Dank dem Steg werden die Gäste nicht mehr wie vorher alle auf einen Schlag ins Restaurant kommen, sondern es wird sich mehr verteilen, was sowohl für die Bedienung als auch für den Komfort der Gäste von Vorteil ist. Die Länge des Stegs finde ich ideal für einen Spaziergang über den See.» Wer weniger mobil sei und die Insel dennoch besuchen möchte, könne weiterhin mit dem Boot kommen.
Eröffnung im Frühling 2024
Läuft alles nach Plan, soll noch im kommenden Herbst/Winter mit den Bauarbeiten begonnen werden. Um den Betrieb auf dem See und rund um die Ufnau nicht zu stören, sollen die Arbeiten in der Nacht stattfinden. Das Ufnau-Shuttle werde bis zur Eröffnung des Stegs weiterhin zu den gewöhnlichen Betriebszeiten zwischen Pfäffikon und der Ufnau verkehren. «Im Idealfall können wir den Steg im Frühling 2024 eröffnen», hofft Fumagalli.