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Unihockey
28.03.2023

Red Devils mit dem Rücken zur Wand

Eine weitere Bauchlandung für die Red Devils: Hier kämpft Verteidiger Aki Kolari um den Ball.
Eine weitere Bauchlandung für die Red Devils: Hier kämpft Verteidiger Aki Kolari um den Ball. Bild: Pascal Müller
Zwei Spiele, zwei Niederlagen – und nur noch eine weitere Pleite vor dem Abstieg aus der NLB in die 1. Liga entfernt. So lautet die bittere Bilanz nach dem ersten Ligaqualifikations-Wochenende gegen die Iron Marmots Davos-Klosters.

Die Devils hielten mit einem Durchschnittsalter von 22 Jahren am Samstag zu Beginn des ersten Spiels gegen die Bündner Routiniers gut mit. Bis Spielmitte und je einem Treffer auf beiden Seiten waren beide Kontrahenten darauf bedacht, wenige Fehler zu begehen. Nach dem Führungstreffer der Davoser überschlugen sich die Ereignisse kurz vor und nach der zweiten Pause dann aber. Bis zur 55. Minute zog das Heimteam bis auf 8:3 davon und führte den Gast aus dem Unterland regelrecht vor. Torhüter Fleischmann flogen die Bälle nur so um die Ohren: Er wurde von seinen Vorderleuten sträflich im Stich gelassen und konnte wenig ausrichten. Die über 300 Zuschauer feierten das Heimteam während die vielen mitgereisten Märchler Fans einen weiteren schwarzen Devils-Abend mit dem Schlussresultat von 4:8 erlebten.

Reaktion zu Hause gefragt

So musste am Sonntag also eine Reaktion her, um die 350 Zuschauer in der gerappelt vollen Mehrzweckhalle nicht zu enttäuschen. Trainer Mälkiä wirbelte seine Formationen gehörig durcheinander und so kam auch der erst kürzlich zum Team gestossene 35-jährige Berzel zum Handkuss. Auch der erst 16-jährige Schreppers, der in der zweiten Sturmlinie und gar in Überzahl zum Zug kam, zahlte das Vertrauen mit einer starken Leistung zurück. 

Mit derart viel frischem Wind stiegen die Devils also in jene zweite Partie, welche schliesslich knapp 4:5 verloren ging. Die Zuschauer sahen zwar wacker kämpfende Märchler, doch zu oft agierten die Devils kopflos und ungestüm. Die Davoser hingegen traten mit dem Selbstverständnis von zwanzig Siegen in Serie voller Überzeugung auf und konnten an diesem Abend zudem auch noch Glück beanspruchen. 

Zu wenig Durchschlagskraft

Die Devils führten in der Partie durch Treffer von Zellweger und Brunner zwar lange. Doch wie im ersten Spiel ging es erst kurz vor der zweiten Pause so richtig rund: Vier Treffer innert knapp drei Minuten und so stand es 4:3 für die Gäste. Diese Führung sollten die Davoser nicht mehr aus der Hand geben. Der zu absoluter Höchstform auflaufende Rizzi erzielte mit dem 3:5 im Powerplay sein fünftes persönliches Tor des Wochenendes und brachte seine Farben letztlich entscheidend auf Kurs. Winteler scheiterte in der Schlussphase mit einem Penalty genauso am Davoser Schlussmann, wie die anderen tapferen Märchler Stürmer.

Einzig Widmer konnte noch einen Treffer erzielen, welcher allerdings zu wenig war, um sich in die Verlängerung zu retten. Fazit nach einem weiteren, bitteren Wochenende: Die Devils stehen kurz vor dem Abstieg. Nur ein Wunder kann die Märchler noch vor dem Gang in die 1. Liga bewahren. 

Thomas Mächler, freier Mitarbeiter