Eine Silbermedaille im Zweierbob und eine Bronzemedaille im Viererbob von den Europameisterschaften in Altenberg zieren seit diesem Winter die Wand in Michael Vogts Zuhause in Wangen. Dazu kommt die Bronzemedaille im kleinen Schlitten von der Heim-WM in St. Moritz. Diese ist speziell für Michael «Michi» Vogt. Denn das Heimrennen an einer Weltmeisterschaft im Engadin bedeutet ihm viel, sehr viel.
Interesse am Sport nimmt wieder zu
Generell tun diese Erfolge nicht nur ihm, sondern auch dem Schweizer Bobsport gut. «Man darf nicht vergessen, dass wir in den letzten Jahren ins kalte Wasser geworfen worden sind», erinnert er sich. Es galt, die Kohlen für die Schweiz nach den Abgängen der Erfolgsgaranten in den letzten Jahrzehnten aus dem heissen Bobfeuer zu holen. Von aussen gesehen war das Verständnis für Schweizer Plätze im Mittelfeld der Bobelite eher gering, die öffentliche Aufmerksamkeit liess spürbar nach. Das hat sich definitiv in den letzten Monaten verbessert. Michael Vogt nimmt mit Freude zur Kenntnis, dass die ehemaligen Grössen des Schweizer Bobsports weiterhin mit Interesse dabei sind, ihm zu Erfolgen gratulieren oder sogar immer noch persönlich an den Rennen an der Bobbahn stehen.
Jedes Jahr viel Geld aufbringen
Immerhin gilt es für Michael Vogt als Verantwortlicher für das Team, jedes Jahr ein Budget von 200 000 Franken zu stemmen. Das ist viel für eine Randsportart. «Momentan sind wir gut aufgestellt », weiss er. Das bedingt aber auch, dass Vogts Teammitglieder im Sommer einer Arbeit nachgehen müssen, er noch zu Hause wohnt. Er ist der Einzige, der als Profi unterwegs ist.
Vogt trainiert im OYM in Cham. Der nächste Winter kommt. Es gilt, sich am Start weiterhin zu verbessern. Für das Athletiktraining ist jeder Athlet im Team selber verantwortlich. Die Abläufe werden im Herbst zusammengefügt und verfeinert. Dann, wenn das Team wieder zusammen trainiert und an die Wettkämpfe geht.
Ambitionierte Ziele
Und wohin soll der Weg führen? «Unser grosses Ziel ist und bleibt eine Medaille an Olympischen Spielen», sagt Vogt unmissverständlich. Die Messlatte will er zusammen mit Sandro Michel im Zweierbob in der nächsten Saison viel höher ansetzen. «Wir werden keine spezielle Vorbereitungswoche vor der WM mehr bestreiten.» Das heisst, dass Vogt an allen Weltcuprennen teilnehmen wird. «Es wird Zeit, dass wir im Zweier- und im Viererbob um den Sieg im Gesamtweltcup mitreden. Wir wollen eine Kugel nach Hause nehmen.» Vogt ist sich bewusst, dass es dazu eine konstant gute Leistung braucht. Dafür will er in den nächsten Monaten alles geben.