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Freienbach
01.03.2023
02.03.2023 08:50 Uhr

Zubringer Halten: zu Besuch bei den Bohrarbeiten

Mit diesem Bohrgerät werden Kernbohrungen auf 15 bis 18 Meter Tiefe durchgeführt.
Mit diesem Bohrgerät werden Kernbohrungen auf 15 bis 18 Meter Tiefe durchgeführt. Bild: Franziska Kohler
Die Planungsarbeiten für einen Zubringer-Tunnel von Freienbach zum Autobahnanschluss in Schindellegi sind in vollem Gange. Von Montag bis heute Mittwoch finden Baugrunduntersuchungen in der Nähe der Sportanlage Chrummen statt. Wir waren bei den Sondierungsbohrungen dabei. Sieh dazu auch unser Video.

Es dröhnt und hämmert an diesem eisigen Montagnachmittag zwischen Sportanlage Chrummen und Reiterhof Eulen in Freienbach. Grund dafür ist ein kompaktes, blaues Bohrgerät. Damit werden im Auftrag des Tiefbauamts Kanton Schwyz Baugrunduntersuchungen durchgeführt – mittels Kernbohrungen auf rund 15 bis 18 Meter Tiefe. In einigen Jahren soll hier ein Zubringer-Tunnel für den Autobahnanschluss Schindellegi in der Halten gebaut werden. Wobei der Bau des Tunnels in einer offenen Baugrube vorgesehen ist. Am Donnerstag vor zwei Wochen wurde mit den Sondierungsarbeiten im Eichholz-Wald gestartet.

Die Beschaffenheit des Baugrundes hat grossen Einfluss auf das Bauprojekt. Zum einen stellt sich laut Martin Schelbert, zuständiger Projektleiter des kantonalen Tiefbauamts, die Frage, mit welchen Geräten der Aushub der Baugrube gemacht werden kann. Zum anderen, wie deren Wände ausgebildet werden müssen. 

  • In diesen Bohrkernen sieht man losen Mergel und stark verwitterter Standstein. Bild: Franziska Kohler
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  • Erste Bohrkerne vom Montagvormittag. Bild: Franziska Kohler
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Bereit für die geologische Analyse

Einige der 150 Zentimeter langen Bohrkerne liegen bereits in schwarzen Behältnissen bereit – sie stammen aus der am Vormittag ausgeführten Bohrung. Sie sollen in Kürze vom Geologen untersucht werden. Bei den Bohrkernen aus grösserer Tiefe wird es sich laut Schelber zu Teilen um Süsswassermolasse handeln. Dieser Sandstein herrscht in den Hügeln am Zürichsee vor. 

Einige der Bohrkerne wirken zerbröselt. Dies sei typisch für die oberste Schicht der Molasse, welche aus lockerem Mergelgestein und stark verwittertem Sandstein besteht. Für eine genaue Bestimmung gelte es aber, die geologischen Untersuchungen abzuwarten. 

Bevölkerung wird 2024 informiert     

Natürlich wird für die Bohrung kein 15 Meter langer Hohlkernbohrer verwendet – sondern er wird aus 150 Zentimeter langen Bohrstangen zusammengesetzt. Die Bohrkrone ist mit einer Hartmetallschneide bestückt und frisst sich unermüdlich durch die Erd- und -Gesteinsschichten. Derweil schrauben die drei Arbeiter eine erste Bohrstange aus dem Gerät und klopfen sie mit einem Hammer ab. Schlammklumpen fallen heraus, hintennach strömt Wasser. Es handelt sich dabei um eine der obersten Schichten des Baugrunds – diese bestehen aus Erde und Lehm. «Das Wasser wird als Schmiermittel verwendet», erläutert Martin Schelbert. Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis der erste kompakte Bohrkern mit Gesteinsproben auftaucht. 

Zeitplan

  • Heute Mittwoch enden die Baugrundsondierungen. Sobald die Ergebnisse der geologischen Untersuchung vorliegen, lässt das Tiefbauamt ein Vorprojekt ausarbeiten. Das Vorhaben wird voraussichtlich im Frühling 2024 der Bevölkerung vorgestellt.
  • Frühestens im Herbst 2024 berät der  Schwyzer Kantonsrat über den Baukredit. Gemäss heutiger Kostenschätzung ist mit Planungs- und Realisierungskosten in der Höhe von rund 140 Mio. Franken (+/- 30 Prozent) zu rechnen. 
  • Ist der Baukredit genehmigt, wird das Projekt ausgearbeitet und öffentlich aufgelegt.
  • Eingedenk möglicher Einsprachen, soll es dann 2029 oder 2030 zum Spatenstich kommen.
Franziska Kohler, Höfe24&March24