Damit die Kunst während der durch Corona-bedingten Pause nicht ganz zum Erliegen kommt, sind jede Woche am Freitag, Samstag und Sonntag Künstler eingeladen, Werke zum Thema «Eine neue Normalität» direkt vor Ort in Anwesenheit von Besuchern zu gestalten.
Am Wochenende war Marc Elsener aus Zürich da, um den Gästen einen Einblick in sein Schaffen zu gewähren. Im Normalfall malt er eindrückliche «Bilder im Kleinformat», wie er sie nennt. Doch als er vor Ort eine nicht mehr benötigte kleine Holzhütte vorfand, änderte er spontan seinen Plan. Als Erstes begann er diese farblich zu gestalten; sie sollte sein temporäres Atelier werden. Er beschrieb, wie er sich sein Werk vorstellte. Blau sollte es sein, mit Wölklein und einem offenen Fenster, durch das man ihm dann bei der Arbeit zusehen konnte. Man kann sich das Ganze als buntes Badehäuschen vorstellen.
Lebende Kreativität
Anhand der ausgestellten Bilder war schnell die Kreativität des jungen Künstlers zu erkennen. Seine Bilder seien einfach zu verstehen, meinte er. In der Tat erinnern sie oftan naive Kunst. Man sieht darin auch Figuren, die an Bestehendes erinnern, etwa an Ringgi aus den berühmten «Ringgi und Zofi»Bänden. Oder dann an Pinocchio mit der langen Nase. Doch stets sind diese in anderer Umgebungdargestellt als man sich das gewohnt ist. Zwar wirken die Sujets einfach, aber es lassen sich tiefgründige Themen erkennen. Lieblich dann auch die kleinen Zweige und Äste, die er im Auftrag seiner Kinder zu farbigen Kunstwerken umwandelte.
Wer den sympathischenKreativen nochmals bei der Arbeit sehen und mit ihm auch darüber sprechen will, hat vom 28. bis 30. August wieder Gelegenheit.
«Passagen-Tempel» von H. R. Giger
Das Highlight der Open Days ist der «Passagen-Tempel» von H.R. Giger, der seit mehr als acht Jahren nicht mehr öffentlich gezeigt wurde und als Schlüsselwerk des international bekannten Künstlers gilt. Weitere Künstler sind vom 31. Juli bis 9. August oder vom 14. bis 23. August im Vögele Kultur Zentrum zu Gast. Der Eintritt ist frei.