Damit der FC Luzern auch in der Saison 2023/24 in der höchsten Schweizer Fussball-Liga mittun kann, muss er bis am 2. März ein Gesuch für eine Lizenz einreichen. Zwischen Alpstaeg mit seiner Stadion Luzern AG und der FCL Holding AG, die den Fussballbetrieb organisiert, tobt seit längerem ein juristischer Streit.
Dieser wirkt sich nun offenbar auf den Lizenzierungsprozess aus. "Wir befürchten, dass das Stadion in dem Streit zum Spielball werden könnte", sagte der Luzerner Stadtpräsident Beat Züsli (SP) am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Alpstaeg könne Druck aufbauen, um die eigenen Interessen durchzusetzen.
Konkret habe die Stadt, die sich bislang aus dem Konflikt herausgehalten hatte, Anzeichen, dass Alpstaeg die nötigen Unterschriften verweigern könnte, um das Gesuch fristgerecht einzureichen. Bislang habe die Swiss Football League (SFL) für die Lizenz nicht nur einen gültigen Mietvertrag, sondern auch die Unterschrift der Stadioneigentümerin Stadion Luzern AG gefordert.
Verweis auf Baurechtsvertrag
Der Stadtrat habe die Stadion Luzern AG per Brief auf den Baurechtsvertrag für die Swissporarena auf der Allmend hingewiesen, heisst es in einer Medienmitteilung. Darin habe die Stadt einst festgehalten, dass der Baurechtsnehmer verpflichtet sei, einen professionellen Super-League-Betrieb sicherzustellen. Dies beinhalte auch, dass die nötigen Unterschriften für die Lizenz fristgerecht erfolgten.
Bei wesentlichen Vertragsverletzungen könnte die Stadt einen vorzeitigen Heimfall des Stadions geltend machen. Der Luzerner Stadtrat verfolge das Geschehen neben dem Fussballplatz rund um den FCL "mit grosser Besorgnis". Er erwarte von allen Beteiligten, dass sie sich für den Fussballsport in Luzern und der ganzen Zentralschweiz einsetzen. Der Club habe für die Stadt eine grosse Bedeutung und sei als Zentralschweizer Kulturgut anzusehen.
Im Zusammenhang mit der Linzenzvergabe hatte sich Alpstaeg am 1. Februar an die zuständige SFL-Kommission gewandt. Er forderte diese dazu auf, die Vorgänge beim FC Luzern und dessen wirtschaftliche Lage vor der Erteilung einer Spielberechtigung für die Saison 2023/24 genau unter die Lupe zu nehmen.