von Ramona Nock
Menschen mit Masken – an den Bahnhöfen, im Zug, im Bus. Ein Anblick, der zu Beginn noch ungewöhnlich anmutete, ist mittlerweile zur Realität geworden. In öffentlichen Verkehrsmitteln sind Schutzmasken seit rund zwei Wochen Pflicht. Dies gilt auch auf dem See. So müssen auch Passagiere auf den Schiffen der Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft Masken tragen.
Auf kleineren Passagierschiffen, die nicht zum ÖV zählen und vielmehr ein touristisches Angebot sind, haben die Betreiber mehr Spielraum. Ein aktuelles Beispiel ist die Oberseefähre. Sie bietet ab nächster Woche als Sommerattraktion erneut Querfahrten zwischen Jona, Lachen und Altendorf an (wir berichteten). «Eine Maskenpflicht besteht aktuell nicht», heisst es in der kürzlich verschickten Medienmitteilung zum Start des Fährenbetriebs. Eine Aussage, die stutzig macht. Schliesslich dürfte es das Virus kaum kümmern, dass die Oberseefähre nicht zum öffentlichen Verkehr zählt.
Mehr Schiffe und mehr Fahrten
Peter Göldi, Geschäftsführer der Agglo Obersee, beschwichtigt: «Auch wir haben selbstverständlich im Vorfeld geprüft, ob für die Benutzung der Oberseefähre das Tragen einer Schutzmaske obligatorisch ist.» Der Bund habe zur Bekämpfung der Covid-19-Epidemie Vorschriften erlassen.
Dazu gehöre für Veranstalter von öffentlichen Anlässen und Events die Verpflichtung zu einem Schutzkonzept. Es sei unbestritten, dass das Angebot der Oberseefähre nicht als öffentlicher Verkehr gelte, sondern als öffentlicher Anlass. «Deshalb können sich die Betreiber der Oberseefähre auch nicht mit einer Schutzmaskenpflicht begnügen», sagt er. «Wir haben frühzeitig reagiert und ein umfassendes Schutzkonzept erarbeitet.»
Ausführlicher Bericht in der Ausgabe vom Freitag, 24. Juli.
Lachen
24.07.2020
Nicht alle Schiffe setzen auf Masken

Beliebte Attraktion: Die Oberseefähre quert ab nächster Woche für zwei Wochen den Obersee. Fahrgäste müssen keine Maske tragen. (Bild Agglo Obersee)
Bild:
Agglo Obersee
Ab nächster Woche sticht die Oberseefähre wieder in den See. An Bord herrscht trotz Corona keine Maskenpflicht – im Gegensatz zur Kursschifffahrt. Die Betreiber wollen stattdessen mit zwei Schiffen und mehr Fahrten für Abstand sorgen.