Home Region Sport Agenda Schweiz/Ausland Magazin
Pfäffikon
28.06.2020
06.05.2022 15:34 Uhr

«Ich bin nicht krank, ich bin gelähmt»

Bild: Anouk Arbenz
Roman Späni ist sportlich, aktiv und gesellig. Der Freienbacher ist in der Region fest verankert, in Vereinen tätig und als gelernter Elektromechaniker seit bald 25 Jahren bei der Pamasol Willi Mäder AG angestellt. Ein Unfall vor neun Monaten hat sein Leben auf den Kopf gestellt, doch der 43-Jährige lässt sich nicht unterkriegen.

Acht Wochen lang durfte Roman Späni seine Familie, Verwandten und Freunde nicht sehen – mit Ausnahme der virtuellen Meetings via Skype und WhatsApp. Als der Bundesrat am 16. März den Lockdown ausrief, galt das Besuchsverbot auch für das Schweizer Paraplegiker-Zentrum in Nottwil, wo der Freienbacher nach seinem Unfall Ende September 2019 in der Reha war (siehe Box). «Ich war komplett abgeschottet, das war schon eine unangenehme Zeit», erinnert sich Späni.

Roman Späni aus Freienbach ist Tetraplegiker. Angefangen beim Schlucken, musste Späni vieles neu lernen, und auch seine Frau und seine beiden Söhne mussten sich erst an die neue Situation gewöhnen. Das Leben im Rollstuhl ist nicht gerade günstig, weshalb ihm Freunde finanziell unter die Arme greifen wollen. So gründeten seine Kollegen des inoffiziellen Eishockey-Vereins Power Ants einen Gönnerverein, um Spenden für den 43-Jährigen zu sammeln. Jeder, der Späni unterstützen möchte, kann sich auf der Webseite www.power4roman.ch als Passivmitglied eintragen lassen kann. Seit dem 8. Juni ist die Webseite «power4roman» online und ein Newsletter informiert über Aktuelles.

Vollständiges Portrait in den Printzeitungen «March-Anzeiger» und «Höfner Volksblatt» zu lesen.

Noch kein Abo?

  • Roman Späni musste viele Stunden auf einer harten Unterlage und mit Halskrause liegen – immer noch mit Sand auf der Brust vom Strand. Bild: zvg
    1 / 2
  • Links: Roman Späni und seine Familie. Rechts: Transfer vom Spitalbett auf den Rollstuhl. Bild: zvg
    2 / 2

Als Tetraplegiker aus den Badeferien zurückgekehrt

Der Unfall geschah am 29. September 2019, als Roman Späni mit seinen beiden Söhnen auf Kap Verde im Meer herumtollte. «Taucht durch die Welle durch», erklärte Späni seinen Söhnen, die immer wieder von den Wellen weggespült wurden. Um es den beiden Jungs zu veranschaulichen, holte er Anlauf und vollführte einen Kopfsprung in die Welle. Doch er sprang zu weit nach links – kopfüber in eine Sandbank. Späni hörte ein Knacken und wollte aufstehen, doch seine Beine bewegten sich nicht mehr. «Ich wurde panisch, denn ich hatte Angst zu ertrinken.»

Zum Glück konnte er sich selber beruhigen und noch einen Arm bewegen. Irgendwann trieb er gegen die Beine eines Freundes, der ihn fragte, was er da tue. «Ich kann meine Beine nicht mehr bewegen», sagte er, und der Freund begriff den Ernst der Lage sofort.

14 Stunden später landete die Rega in Zürich, wo er mit einem Helikopter ins Schweizer Paraplegiker-Zentrum überführt wurde. «Der Heimflug war belastend»,erinnert sich Späni, der während all dieser Stunden in einer harten Kunststoffschale mit Halskrause gelegen hatte. «Ich hatte Schmerzen vom Liegen.» Er hatte noch immer nur eine Badehose an, auf seiner Brust lag noch Sand. Späni lobt aber die Organisation der Rettungsaktion.

Anouk Arbenz, Redaktion March24/Höfe24