von Urs Attinger
und Franz Steinegger
Dass man bereits im Mai Kirschen ernten konnte, habe ich noch nie erlebt», sagt Kilian Diethelm aus Siebnen, Präsident des Kantonalen Obstbauverbandes. Tatsächlich sind die Chriesi heuer 10 bis 14 Tage früher reif als in anderen Jahren, bedingt durch den milden Winter und den ausserordentlich sonnigen und warmen April.
Doch das hat auch seine Schattenseiten. Mitte März meldete sich Väterchen Frost mit strengen minus fünf bis minus sechs Grad Celsius zurück. Obwohl die Bäume noch nicht blühten, traf es doch die weit ausgetriebenen Knospen. Das führt nun zu erheblichen Ertragsausfällen bei Niederstammkulturen in Boden- oder Muldenlagen, aber auch bei einzelnen Sorten wie «Kordia». Hanglagen und Hochstammbäume sind weniger betroffen.
Deshalb kann regional unterschiedlich geerntet werden. Kilian Diethelm schätzt, dass vom Blütenbestand rund 10 Prozent zu Kirschen reifen, was durchschnittlich sei. «2014 reiften 20 Prozent. Ein Rekordjahr, mehr geht nicht.» Dafür seien die Früchte heuer grösser als bei Vollauslastung der Bäume. «Jetzt wäre trockenes Wetter förderlich, damit die Kirschen nicht aufplatzen und zu schimmeln beginnen.»
Ausführlicher Bericht in der Ausgabe vom Freitag, 19. Juni.