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17.06.2020

Monsterschiff in Rappis Hafen versenkt

Alles was bleibt ist noch die Homepage zum Schiffsprojekt. (Screenshot)
Alles was bleibt ist noch die Homepage zum Schiffsprojekt. (Screenshot) Bild: zvg
Die Steganlage für einen Ganzjahresparkplatz für ein Riesenschiff im Rapperswiler Hafen kommt nicht. Das Baugesuch dazu wurde zurückgezogen.

Kurz vor Weihnachten 2018 überraschte der Stadtrat von Rapperswil-Jona die Bürger mit der Zusage, die Meee AG von Eventmanager Oliver Bühler dürfe im Rapperswiler Hafen eine 33 Meter weit in den See ragende Bootssteg-Anlage bauen.

Dies, um darin das ganze Jahr ein Riesen-Eventschiff zu parkieren. Sowohl der Steg als auch der dort künftig parkierte Ausflugsdampfer «Grey Diamond» mit einer Länge von über 30 Metern, einer Breite von neuen Metern und einer Höhe von gegen zehn Metern erfreute wenige, ausser offenbar die Stadtbildkommission und den Stadtrat, die das Schiff samt Hafenanlage bewilligen wollten.

Stadt legte das Projekt auf
Die Stadtbildkommission hat sogar noch ins Schiffdesign hineingeredet, was kaum dessen Aufgabe war. Zudem hatte die Baukommission das Projekt für auflagewürdig befunden und es vom 20. November 2018 bis 3. Dezember 2018 im Rathaus aufgelegt. Dies nur wenige Monate nachdem die Bürger dem Stadtrat schon das aufgeblasene Visitor-Center am Hafen versenkt hatten.

Es hagelte Einsprachen
Gegen das Projekt hagelte es Einsprachen: von Altstadt-Bewohnern, von Liegenschaftsbesitzern und der gastlichen Altstadt. Sie wiesen darauf hin, dass die Steganlage «erheblich gegen die Ortsbildschutz-Vorschriften» verstosse und eine Bewilligung der kantonalen und der eidgenössischen Denkmalpflege sowie der Kantonsbehörden benötige. Der Hafen sei Teil des geschützten Ortsbildes.

Zauber vom Tisch
Nun ist der Zauber jedoch vom Tisch. Am 4. Juni 2020 teilte die meee AG dem Bausekretariat den Rückzug seiner Baueingabe für die Steganlage mit. Am 10. Juni bestätigte das Bauamt der meee AG den Rückzug: man nehme «dieses Geschäft» nun «von der Pendenzenliste».

Der Stadtrat dürfte aufgeatmet haben, dass ihm dieser Stolperstein aus dem Weg geräumt wurde. «Schwein gehabt», sagt man dem, denn das Projekt hätte sonst wohl bei den kantonalen und nationalen Behörden Schiffbruch erlitten.

Redaktion March24/Höfe24