Home Region Sport Agenda Schweiz/Ausland Magazin
Kanton
10.06.2020
10.06.2020 16:32 Uhr

Ausstellung zeigt viel Sinn für Humor

Die neueste Sonderausstellung «Made in Witzerland» im Forum Schweizer Geschichte beleuchtet die humorvolle Seite der Schweizerinnen und Schweizer. (Bild: Keystone)
Die neueste Sonderausstellung «Made in Witzerland» im Forum Schweizer Geschichte beleuchtet die humorvolle Seite der Schweizerinnen und Schweizer. (Bild: Keystone) Bild: Keystone
Die Ausstellung «Made in Witzerland» im Forum Schweizer Geschichte Schwyz erkundet den humoristischen Kern der Schweiz und schafft es, den Besuchern ein leises Schmunzeln oder gar heiteres Gelächter zu entlocken.

Die Schweizerinnen und Schweizer seien tüchtig, bescheiden und pünktlich. «Aber haben sie wirklich keinen Humor?», fragte Beat Högger, Geschäftsführer Museumsbetrieb, am Montag Vormittag im Forum Schweizer Geschichte Schwyz. «Wir lachen sehr wohl», beantwortete er die Frage gleich selbst und übergab das Wort Pia Schubiger, die «Made in Witzerland» kuratiert.

Die Ausstellung entstand im Hinblick auf das 25-Jahr-Jubiläum des Museums, welches am vergangenen Wochenende mit einem grossen Fest hätte gefeiert werden sollen. Ursprünglich wäre die Eröffnung im April geplant gewesen. Mit der Corona-Krise kam alles anders. Das Fest bleibt aus, und die Eröffnung musste aufgeschoben werden. Nun aber ist es so weit: Am Dienstag öffnete das Museum seine Türen für die neue Ausstellung, die bis am 24. Januar 2021 dauert.

Treffpunkt Fernsehstube

Die Ausstellung werfe einen Blick auf die humorvolle Seite der Schweiz, sagte Pia Schubiger. Mit Karikaturen der letzten drei Jahrhunderte, zeitgenössischen Cartoons und wichtigen Figuren wie HD Läppli und Clown Grock. Humor sei vielfältig, alltäglich, selten aber banal.

In der «guten alten Fernsehstube», die im Museum eingerichtet wurde, können sich die Besucher Ausschnitte aus Schweizer Comedy-Sendungen und Kinokomödien auf flimmernden Bildschirmen ansehen. Dabei geht es auch um das gemeinsamen Lachen vor dem Fernsehen. Die Ausstellung zeigt auch, dass Humor nicht vor der Kunst haltmacht. So pflegen gerade die Dadaisten eine beliebte Spielform humorvoller Kunst. Gezeigt werden auch Arbeiten des Künstlerduos Fischli/Weiss.

Eine grosse Plattform erhält auch die Satirezeitschrift «Nebelspalter», die 1875 erstmals erschienen war und sich bis heute ohne Unterbruch halten konnte. Die Zeitschrift prägte viele Generationen in ihrem Humor- undPolitikverständnis. «Made in Witzerland » thematisiert auch Alltagskomik, schweizerische Stereotypen und Klischees sowie politisch und sozial unkorrekte Witze.

Ungleicher bei Mann und Frau

Gleichzeitig widmet sich die Ausstellung dem ungleichen Humor von Mann und Frau. «Zutritt ab 18 Jahren » steht neben dem Frauen- und dem Herren-WC, dessen Türen zwar offen stehen, den Besuchern aber offen lässt, ob sie sich auf die Witze und Graffiti hinter diesen Türen einlassen wollen. Dort nämlich geht es klischiert zu und her.

Mitten im Ausstellungsraum liegt noch ein grosses, schwarzes Buch mit vielen weissen Seiten auf. Es ist ein Witzebuch, in das die Besucher ihren Lieblingswitz schreiben können. Oder einen, der kurzerhand selbst erfunden wird. So, wie es die Kuratorin tat. (sda)

Redaktion March24/Höfe24