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21.05.2022

Invasive Neophyten – Problempflanzen

Die Mehrheit der Neophyten hat die heimische Flora bereichert. (Symbolbild)
Die Mehrheit der Neophyten hat die heimische Flora bereichert. (Symbolbild) Bild: www.neophyt.ch
Einige wenige der neuen Pflanzen können sich invasiv verhalten. Sie breiten sich stark aus und verdrängen die einheimische Flora. Bestimmte Pflanzen sind gefährlich und andere destabilisieren oder schädigen.

Die Neophyten können unsere Gesundheit schädigen, andere können Bachufer destabilisieren oder Bauten schädigen.

Zurzeit gibt es in der Schweiz 41 nachweislich schädlich invasive Neophytenarten und 17 potenziell  schädlich. Somit sind nur etwa 10 Prozent der in der Schweiz vorkommenden Neophyten Problempflanzen.

Im Rahmen der Strategie der Schweiz zu invasiven gebietsfremden Arten vom 18. Mai 2016 soll jetzt definiert werden ob, wann und wie die einzelnen Arten zu bekämpfen sind.

Einige Arten sind schon so häufig, dass sie nur mit riesigem Aufwand vollständig entfernt werden können. Es ist wichtig, dass bei jedem einzelnen Neophytenvorkommen das Gefährdungspotenzial standortspezifisch abgeklärt und die Erfolgsaussichten einer Bekämpfung  abgeschätzt werden.

  • Seit der Entdeckung Amerikas (1492) kennt man Neophyten. Einerseits wurden sie absichtlich eingeführt oder versehentlich eingeschleppt. Sie verwilderten in der Folge.
  • Die Bezeichnung Neophyt bedeutet «neue Pflanze».
  • In der Schweiz haben sich rund 550 Arten angesiedelt. Die Mehrheit dieser gebietsfremden Pflanzen ist gut in die Umwelt integriert und hat die heimische Flora bereichert, wie z.B. die Rosskastanie oder das Kleine Springkraut.
Der Kirschloorbeer und seine Früchte. Bild: Goldküste24

Warum können Neophyten gefährlich sein?

Der Kirschlorbeer ist auf der schwarzen Liste.

Der Kirschlorbeer ist in Asien beheimatet und wird in Gärten sehr häufig als Hecken- und Zierpflanze angepflanzt. Er ist ein immergrüner Strauch von 3 bis ca. 8 Meter Höche mit glänzenden, lederartigen Blättern und bildet zarte, weisse Blüten. Von April bis Juni, manchmal auch noch im Herbst kann man die Blüten bewundern. Die Früchte des Kirschlorbeers sind schwarze Kirschen.

Durch illegale Entsorgung von Gartenmaterial gelangt der Kirschlorbeer in die freie Natur. Seine Kirschen werden gerne von Vögeln gefressen, wodurch er weiter verbreitet wird. Die ganze Pflanze, mit Ausnahme des Fruchtfleisches, ist giftig.

Kleinere Einzelpflanzen ausreissen oder ausgraben, grosse Pflanzen roden. Nachkontrollen sind nötig, da Stockausschläge gebildet werden können. Das Material muss verbrannt werden oder in eine Kompostieranlage mit Hygienisierung oder in eine Vergärungsanlage gegeben werden. Als einheimische Ersatzpflanzen können z.B. Liguster oder Buchs angepflanzt werden.

Neophyt.ch/Patricia Rutz, Goldküste24/Redaktion March24 & Höfe24