Die Sonne ist noch nicht aufgegangen, als Jäger und Hegeobmann Rolf Meister und sein Team sich zur Rehkitzrettung aufmachen. In den Höfen ist es die erste solche Aktion in diesem Jahr. Im Verlauf der nächsten Wochen werden aber noch weitere Einsätze dazukommen, denn mit der Setzzeit der Tiere beginnt auch die Heusaison.
Meister erklärt: «Das Reh und der Hase setzten ihre Jungen im Feld aus, um es vor Raubwild wie beispielsweise dem Fuchs zu schützen.» Zur Gefahr wird stattdessen jedoch der Mensch. Anders als früher wird nämlich nicht mehr von Hand geheut, sondern mit der Maschine – und da geht alles sehr viel schneller: «Da hat die Tiermutter keine Chance mehr, ihr Kind rechtzeitig zu retten.»
Rettungsaktion noch vor Sonnenaufgang
Um die Rehkitze vor dem Tod zu bewahren, bieten jeder der fünf Jagdvereine des Kantons eine «Rehkitzrettung» an. Dabei werden bei Tagesanbruch die Gebiete per Drohne abgeflogen. Ausgestattet ist das Fluggerät mit einer Wärmebildkamera, welche in den kühlen Morgenstunden das, gegenüber dem Boden, «warme» Tier erkennt. Finden die Retter ein Rehkitz, bringen sie es in Sicherheit. Dies, indem sie es wegtransportieren oder mit einer Kiste zudecken, sodass der Bauer seiner Arbeit nachgehen kann.
Felder in Freienbach und Pfäffikon abgesucht
Bereits um fünf Uhr steht das zehnköpfige Team auf der Wiese von Bauer Josef Häcki. Die Aktion kann losgehen. Gespannt beobachten alle Beteiligten wie Drohnenpilot Markus Indermaur das Fluggerät steigen lässt und per Kamera das Gebiet Schwerzi absucht. Gesichtet wird an diesem Morgen zwischen Freienbach und Pfäffikon jedoch kein junges Reh, lediglich ein Alttier wird entdeckt.