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Pfäffikon
26.03.2022

Seerettungsdienst war trotz «schlechtem» Sommer gefordert

Nach dem Brand bei der Insel Ufnau wurde das betroffene Boot von einem Pneukran auf einem Schwimmponton gehoben. Bild Lars Morger
Nach dem Brand bei der Insel Ufnau wurde das betroffene Boot von einem Pneukran auf einem Schwimmponton gehoben. Bild Lars Morger Bild: Lars Morger
Die Anzahl Einsätze des Seerettungsdienstes Pfäffikon lag mit 50 im letzten Jahr nur geringfügig unter dem langjährigen Mittel von 52 Einsätzen. Vor allem zwei Bootsbrände bleiben in Erinnerung.

Wenn ein Boot in Seenot ist, wenn ein gesunkenes Schiff zu bergen ist, ein Boot abgeschleppt werden muss oder aus vielen anderen Gründen ruft man den Seerettungsdienst. Am einfachsten geht das via Feuerwehrnotruf 118. Der Seerettungsdienst für die Gemeinden Wollerau, Freienbach, Altendorf und Lachen ist in Pfäffikon stationiert. Das Einsatzgebiet umfasst eine Fläche von 16 Quadratkilometern, einen Umfang von 34 Kilometern und eine West-Ost-Ausdehnung von der Insel Schönenwerd bis zum Flugplatz Wangen von zwölf Kilometern.

Seerettungsdienst weniger beschäftigt als sonst

Im vergangenen Jahr leisteten die Seeretter 50 Einsätze. Davon waren sieben Aufträge. Dies geht aus dem Jahresbericht 2021 des Seerettungsdienstes hervor. Die Einsatzstatistik des Seerettungsdienstes Pfäffikon zeigt es auf: Gegenüber den 70er-, 80er- und 90er-Jahren haben die Einsätze im neuen Jahrtausend zugenommen. Bei einem langjährigen Durchschnitt von 52 Einsätzen ist ein Jahr wie das Letzte eine Ausnahme mit genau 50 Einsätzen.

In den letzten 20 Jahren waren nur 2014 weniger Einsätze zu verzeichnen (48). In beiden Fällen war ein verregneter Sommer verantwortlich dafür. Bei «schlechtem» Wetter sind deutlich weniger Leute auf den Seen unterwegs und infolgedessen passieren weniger Unfälle. Im Jahrhundertsommer 2003, als es über lange Zeit schön und heiss war, leistete der Seerettungsdienst 91 Einsätze.

Viele verschiedene Ursachen für Einsätze

«Die eindrücklichsten Ereignisse im vergangenen Jahr waren für mich persönlich der Bootsbrand vor der Insel Ufnau und der Bootsbrand im Hafen Spreitenbach in Lachen», sagt Patrick Binda, Obmann des Seerettungsdienstes Pfäffikon. Das Boot vor der Ufnau brannte aus und sank. Es musste durch einen Pneukran auf einem Schwimmponton gehoben und geborgen werden. Gut in Erinnerung ist auch der Grossbrand im Hafen Spreitenbach in Lachen, als am Montagmorgen des 30. August zehn Boote ausbrannten. Der Seerettungsdienst wurde von der Feuerwehr Lachen für die seeseitige Brandbekämpfung und die Ölwehr aufgeboten.

Der häufigste Grund für einen Einsatz des Seerettungsdienstes war ein technischer Defekt auf einem Boot und nachfolgendes Abschleppen. 14 Einsätze gehen auf dieses Konto. Seenot war dreimal das Thema. Am 24. Juli geriet ein Segler nördlich der Lützelau in Seenot. Seine Jolle kenterte durch und er konnte sie nicht mehr selber aufrichten. Sie wurde zusammen mit der Seerettung Wädenswil nach Feldbach geschleppt und dort ausgewassert.

Seltene Fälle waren zum Beispiel das Verkeilen des Ankers in einem Stein oder das Verkeilen des Ankers in einem Stromkabel vor der Ufnau. Dies geschah je einmal. Für die Bergung losgerissener Flosse wurde der Seerettungsdienst zweimal gerufen. Auch Treibholz war in einem Fall Ursache eines Einsatzes.

Urs Attinger, Redaktion March24 & Höfe24