Wer an die Riesen-Baustelle an der Kantonsstrasse Ost in Freienbach zurückdenkt, dürfte die Augen verdrehen. Zwischen Ortseingang beim Denner und dem neuen Grosskreisel vor dem Dorfkern staute sich der Verkehr nämlich eine gefühlte Ewigkeit – die Bauzeit wollte und wollte nicht enden.
Nun steht ab Mitte August für zwei Jahre die Fortsetzung in Freienbach West bevor, also die Sanierung der Kantonsstrasse zwischen Abzweigung Leutschenstrasse bis Unterführung SBB. Und doch dürfte es im Westen bei weitem nicht so mühsam werden wie damals bis zur Fertigstellung Ende 2019 im Osten.
Es braucht mehr Geld
Doch das «Negative» vorweg: Das ganze Bauprojekt benötigt mehr Geld. Zu den 7,8 Mio. Fr. müssen weitere 3,79 Mio. Fr. eingeschossen werden, womit nun 11,59 Mio. Fr. veranschlagt sind. Diese Erhöhung der Ausgabenbewilligung hat der Schwyzer Regierungsrat eben erst beschlossen.
In der Vorlage im Mai an den Kantonsrat erklärt er, warum die geplante – und durch den Kantonsrat ohne Gegenstimme akzeptierte – Summe nicht mehr ausreicht. Es sind vor allem technische Gründe, die die Regierung nach vertieften Abklärungen des kantonalen Baudepartements zur Nachbesserung zwingen, aber auch die Preisentwicklung auf dem Bau trägt zu höheren Kosten bei.
Nur noch halb so lange Bauzeit
Somit zu den positiven Auswirkungen: So könne zum Beispiel die Nettobauzeit von 33 Monaten auf 17 Monate verkürzt werden, erklärt Goran Pantelic als Projektleiter des Tiefbauamts Kanton Schwyz auf Anfrage. Das sei möglich, wenn gleichzeitig an zwei von drei Etappen gearbeitet werde.
Das heisst für die Verkehrsteilnehmenden nichts anderes, als dass die Verkehrsbehinderungen fast nur noch halb so lange dauern. Zwar ist die Bauzeit auf den 15. August dieses Jahres und bis Ende Juli 2024 angesetzt, über die Winter gebe es aber ohnehin Pausen, in denen der Verkehr normal, also zweispurig geführt werde.
Auch sonst werde man die einspurige Führung und den Einsatz von Lichtsignalanlagen möglichst effizient planen, so Pantelic.
Freienbach West weniger befahren
Und noch ein weiteres Argument fügt der Projektleiter an, um die Angst vor Staus zu nehmen: «In Freienbach West ist der Verkehr etwa ein Drittel kleiner als in Freienbach Ost.» Sie rechneten lediglich mit einer Wartezeit von zwei bis drei Minuten, auch zu Stosszeiten, wobei dem Ortsbus Priorität eingeräumt werde.
Nicht zu vermeiden dürfte allerdings sein, dass sich der Verkehr seinen Weg über die Leutschen- und Wilenstrasse suchen wird. Dies dürfte den Druck auf Wilen und schliesslich auch das sonst schon verkehrstechnisch stark strapazierte Wollerau erhöhen. Also bleibt einmal mehr bei einem Grossbauvorhaben nichts anderes übrig, als sich in Geduld zu üben.