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Musik, Kunst und Kultur
09.03.2022
09.03.2022 15:17 Uhr

«Die Arbeit mit dieser Ausstellung hat mich verändert»

Alexandra Könz setzt sie sich seit Oktober 2019 als Operative Leiterin im Vögele Kultur Zentrum für eine vielfältige Auseinandersetzung mit Gegenwartsthemen ein.
Alexandra Könz setzt sie sich seit Oktober 2019 als Operative Leiterin im Vögele Kultur Zentrum für eine vielfältige Auseinandersetzung mit Gegenwartsthemen ein. Bild: Rolf Lutz, Linth24
Bis zum 20. März kann die Ausstellung «unMÖGLICH? Über die Kraft unserer Wünsche» im Vögele Kultur Zentrum in Pfäffikon noch besucht werden, dann schliesst sie ihre Tore. Ein Interview mit der Kuratorin, Alexandra Könz.

Frau Könz, am 12. Oktober startete die Ausstellung «unMÖGLICH? Über die Kraft unserer Wünsche». Wie lautet Ihr bisheriges Fazit?
Das Fazit ist durchs Band sehr positiv. Die Besucherinnen und Besucher haben grosse Freude an dieser Art von Ausstellung bekundet. Es ist eine helle, eine grosse Ausstellung, die viel Raum, Zeit und Möglichkeiten bietet, sich mit den eigenen Wünschen und Bedürfnissen auseinanderzusetzen. Gerade in Zeiten von Corona haben sich Bedürfnisse ganz speziell manifestiert und sich darüber intensive Gedanken zu machen – dafür haben die Besuchenden hier die beste Möglichkeit.

Wie beeinflussten die Corona-Massnahmen das Besucheraufkommen?
Wir hatten, wie wohl alle anderen Kulturbetriebe auch, während Corona einen Rückgang zu verzeichnen – jetzt hat es aber wieder schlagartig geändert. Nachdem die Massnahmen aufgehoben wurden und man auch ohne Zertifikat die Ausstellung besuchen kann, spüren wir eine grosse Belebung.

«unMÖGLICH? Über die Kraft unserer Wünsche» – die Ausstellung im Vögele Kulturzentrum in Pfäffikon. Bild: Rolf Lutz, Linth24

Schauen wir nochmals kurz zurück: Wie entstand eigentlich die Idee zu dieser Ausstellung?
Ich war selber mitten in einer Umbruchsituation, als ich meine letzte Stelle gekündigt hatte und mir vier Monate Auszeit nahm. In dieser Auszeit habe ich mir auch Gedanken darüber gemacht, was ich im Leben generell will. So war ich mit meinen eigenen Bedürfnissen und Wünschen beschäftigt. Ich gewöhnte mir in dieser Zeit an, aufzuwachen und mir Gedanken zu machen, was ist heute überhaupt möglich – und bediente mich des bekannten Zitates «zehn unmögliche Dinge vor dem Frühstück». Dabei ist der Funken entstanden, der dann zu dieser Idee führte.

Sie führen ein Gästebuch, in dem die Besuchenden ihre Eindrücke festhalten können. Was schreiben sie dort rein?
Das ist wirklich sehr interessant und ich schaue regelmässig ins Buch, weil mich die Rückmeldungen interessieren und auch faszinieren. Eine Familie hat mir persönlich gesagt, dass sie nach dem Besuch der Ausstellung noch sehr lange am Familientisch über das Thema gesprochen, diskutiert und philosophiert hätten. Viele schreiben ins Buch, die Ausstellung sei inspirierend, bunt, farbig. Es wird aber auch immer wieder der «therapeutische Aspekt» hervorgehoben, den die Ausstellung für die Besuchenden hat.

Alexandra Könz: «Viele schreiben ins Buch, die Ausstellung sei inspirierend, bunt und farbig.» Bild: Rolf Lutz, Linth24

Die Ausstellung schliesst am 20. März. Wie lautet Ihr «Werbespot» für all diejenigen, welche die Ausstellung noch nicht besucht haben?
Haben Sie einen Wunsch, eine Idee oder eine Vision für sich selbst oder für die Gesellschaft, um da etwas Positives zu bewegen? Dann kommen Sie in die Ausstellung: Sie erhalten grosse Inspiration, wie Sie dies anpacken können.

Zum Schluss noch eine persönliche Frage: Wie hat die Ausstellung Sie persönlich verändert?
Die Arbeit mit dieser Ausstellung hat mich in der Tat verändert. Zum einen habe ich gelernt, die persönlichen Wünsche besser zu prüfen, aber auch zu relativieren. Anderseits habe ich auch gelernt, wie wichtig es ist, Bedürfnisse auszusprechen, sie jemanden zu erzählen. Manchmal genügt es, einfach darüber zu sprechen.

unMÖGLICH? Über die Kraft unserer Wünsche

Ausstellung im Vögele Kultur Zentrum
Gwattstrasse 14
8808 Pfäffikon SZ 
www.voegelekultur.ch

Noch bis Sonntag, 20. März 2022

Ausstellungsfläche: ca. 1'000 Quadratmeter 
Anzahl Kunstschaffende: 14
Anzahl Objekte: Rund 60 

Beteiligte Kunstschaffende
Anna Graber, Erik Johansson, Florian Graf, Franziska Furter, Jenny Rova, Lorenz Olivier Schmid, Lucia Dellefant, Marc Elsener, MUELLER-DIVJAK (Jeanette Müller, Paul Divjak), MyeongBeom Kim, Nives Widauer, Rafael Sommerhalder, Silja Korn 

Kuratorium 
Alexandra Könz (*1976) studierte Germanistik, Filmwissenschaft und Kunstgeschichte in Zürich und Berlin und promovierte anschliessend zum Erzählen in zeitgenössischer Performancekunst in Zürich und Wien. Seit jeher in Kunst, Kultur und Wirtschaft tätig, setzt sie sich seit Oktober 2019 als Operative Leiterin im Vögele Kultur Zentrum für eine vielfältige Auseinandersetzung mit Gegenwartsthemen ein. 

Rolf Lutz, Linth24