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Freienbach
05.03.2022
04.03.2022 13:58 Uhr

Irrungen und Wirrungen um Geschenk von Gemeinde

Geburtstagsglückwünsche der Gemeinde Freienbach: jedoch 9 Monate zu früh.
Geburtstagsglückwünsche der Gemeinde Freienbach: jedoch 9 Monate zu früh. Bild: BFU
Die Gemeinde Freienbach wollte ihren Jubilaren eine Freude bereiten und hat ihnen ein Geschenk zugestellt. Nur sorgte dies bei einigen für irritierte Gesichter. Ja sogar von Intrige und Fälschung ist die Rede.

Einige Märchler und Höfner Gemeinden pflegen die Tradition, ihre jubilierenden Bürger ab dem 80. Lebensjahr alle fünf Jahre mit einem Geschenk zu überraschen. Einige stellen dazu zum Beispiel einen Jubilarenanlass auf die Beine – so auch Freienbach. In diesem Jahr wurde dieser coronabedingt schon frühzeitig abgesagt. Stattdessen wurde den Jubilaren per Post eine Flasche Wein samt Pralinen und kurzer, knapper Grussbotschaft zugestellt. «Wir gratulieren Ihnen von Herzen zu Ihrem Geburtstag. Für das neue Lebensjahr wünschen wir Ihnen gute Gesundheit und viele frohe Stunden», hiess es da unterzeichnet von Gemeindepräsident und -schreiber. Eine schöne persönliche Geste eigentlich…

Bürger wittert Intrige oder gar eine Provokation

Das Präsent kam aber nicht bei allen Jubilierenden gut an. Mehr noch: Ein besorgter Bürger aus Pfäffikon glaubte gar an eine Fälschung und Intrige, mit welcher man ihn zu einer unüberlegten Reaktion provozieren wolle. Schliesslich habe er erst im April Geburtstag und nicht an besagtem Tag im Februar, als das Paket samt Glückwunschkarte ankam. Zudem seien die Behörden im Kanton Schwyz mit Ausnahme der Justiz äusserst zuverlässig «und unser Gemeindepräsident und unser Gemeindeschreiber sind dies sowieso und machen keine solchen Fehler», schrieb der Alt 68-er, wie er sich im Brief an die Redaktion betitelte. 

Der Pfäffiker blieb aber nicht der Einzige, der sich über das Paket öffentlich kundtat. Auch in den sozialen Medien gab es Gesprächsbedarf. So schrieb eine Facebook-Nutzerin vor wenigen Tagen: «...wänn scho im Februar dies Geburtstagsgschänk für dä November überchunsch» zu untenstehendem Bild. Prompt folgten Kommentare wie etwa «und mis Mami hät s’Gschänk übercho aber mit emne andere Name. Das alles vo de Gmeind» oder: «Dafür hat es mein Schwager sechs Wochen nach seinem 80igsten Geburtstag von der gleichen Gemeinde bekommen.» Auch wird hinterfragt, weshalb die Jubilarenfeier der Gemeinde im Februar abgesagt wurde, schliesslich seien doch alle Einschränkungen aufgehoben worden.

Zur falschen Zeit am falschen Ort – so machen Geschenke nicht immer nur Freude. Bild: Facebook

Nachholbedarf bei Umsetzung schöner Ideen

Keine Frage: Der Gemeinde gebührt Dank für diese Aufmerksamkeit. Und bekanntlich schaut man einem geschenkten Gaul nicht ins Maul. Aber die Verwirrung der Bürger ist auch nachvollziehbar. Oder wer sonst hat schon Glückwünsche zum Geburtstag neun Monate zu früh oder sechs Wochen zu spät erhalten? Wohl kaum jemand. 

Ja, da hat die Gemeinde Freienbach in der Umsetzung schöner Ideen noch etwas aufzuholen. Dann klappt es vielleicht auch mit durchwegs positiven Reaktionen vonseiten der Freienbacher Jubilarenschar. 

Silvia Gisler, Redaktion March24 & Höfe24