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Freienbach
03.03.2022

Wieder Gäste im Leutschenhaus

Das Team vor der Trotte aus Eichenholz: (v._l.) Fredi und Roshini Bloch-Nizam, Lukas Marhea, Roman Diethelm, Isaura Gomes, Do Ceu Gomes Maria und Bruno Schmucki.
Das Team vor der Trotte aus Eichenholz: (v._l.) Fredi und Roshini Bloch-Nizam, Lukas Marhea, Roman Diethelm, Isaura Gomes, Do Ceu Gomes Maria und Bruno Schmucki. Bild: zvg
Das Leutschenhaus in Freienbach ist wieder geöffnet und empfängt Gäste. Seit Anfang Februar kocht Fredi Bloch, der in der Gegend bestens bekannt ist. Seine Spezialität sind Süsswasserfische.

Alle freuen sich – sind geradezu begeistert: Das Haus biete tolle Möglichkeiten, sagt Fredi Bloch – beileibe kein Schwärmer, aber leidenschalich, in dem was er tut. «Ich wollte eigentlich meine berufliche Tätigkeit beenden. Doch da kam Yolanda Fumagalli mit dieser Idee.» Er habe nicht allzu lange überlegen müssen, und nach dem Augenschein vor Ort, zusammen mit seinem Team, war bald klar: Wir machen das.

«Ohne dein Team bist du nichts»

Gastronomie sei Teamarbeit, sagt er: «Das geht nur mit einem guten Team, denn ohne dein Team bist du nichts.» Seine Angestellten halten ihm teils schon seit Jahrzehnten die Treue, waren mit ihm im «Seeli» in Bäch, im «Obstgarten» in Freienbach und auch im zürcherischen Dübendorf, wo er aber nach einem Jahr den Schlusspunkt setzte. Just in dieser Zeit kam die Leutschenhaus-Idee auf den Tisch. «Und dann ging alles schnell», sagt der Koch und Kaufmann.

Leutschen bedeutet Heimat

Yolanda Fumagalli hat von Jugend auf eine Zuneigung für das Leutschenhaus. Dieses Gebäude bedeute für sie Höfner Heimat, wie kaum ein anderes. «Es tat weh, zu sehen, dass dieses Haus unter und vergessen ging». «Anfang Dezember kam der Moment, als alle Vorzeichen zu 100 Prozent übereinstimmten, die Verantwortlichen des Klosters Einsiedeln stimmten zu sowie deren Immobilienverantwortliche – und Fredi war dabei», schildert sie. Fumagalli ist mit der Rebberg Gourmet GmbH die Betreiberin, Bloch und sein Team arbeiten im Angestelltenverhältnis.

«Freuen uns, dass es im Leutschenhaus mit neuem Schwung wieder losgeht.»
Marc Dosch, Klosterverwalter Einsiedeln

Leutschenhaus mit gastronomischen Ideen beleben

Wer nun das Leutschenhaus betritt, trifft auf ein klassisches und doch unkonventionelles Ambiente. Eine Mooswand beim Eingang, die Gaststube wirkt elegant, die Tische in Weiss aufgedeckt. Behäbig thront die ehemalige Leutschen-Weinpresse, ein wahrer Koloss, «in deren Nähe die Gäste am liebsten sitzen», wie Bloch sofort feststellen konnte. Im Untergeschoss befinden sich grosse gewölbte Kellerräume. Bloch möchte diese – wie auch die Umgebung vor dem Haus – mit gastronomischen Ideen beleben.

«Ich esse fast nur Fisch»

Fredi Bloch ist vor allem auf Süsswasserfische spezialisiert. «Natürlich koche ich auch Fleisch, vegetarisch und vegan, aber meine Favoriten sind Zander, Felchen und Egli und alle Produkte müssen sehr frisch sein.» Das sei etwas vom wichtigsten in einer guten Fischküche. «Ich habe auch schon Lieferungen zurückgegeben.» Selbst isst er fast ausschliesslich Fisch, was seine Gesundheit positiv unterstütze: «Das, und ein täglicher Fussmarsch nach Hause.» Er schildert, wie sein Vater ihm den Rat gab, auf ein bis zwei gute Produkte zu setzen, und wie sich im Laufe seiner vielen Berufsjahre die Liebe zur Fischküche herausgebildet habe. In dieser Disziplin macht Fredi Bloch o›ffenbar nichts falsch, denn «wir sind seit dem Erö›ffnungstag am 3. Februar sehr gut besucht».

Kloster Einsiedeln freut sich über neue Gastgeber

Erfreut zeigt sich auch das Kloster Einsiedeln über die Weiterführung des «stolzen Hauses», wie Marc Dosch von der Klosterverwaltung sagt: «Wir freuen uns, dass es im Leutschenhaus mit neuem Schwung wieder losgeht. Nach der erfolgreichen Neubesetzung im St. Meinrad und auf der Insel Ufnau hat nun auch die dritte Restaurantliegenschaft des Klosters innert einem Jahr neue Gastgeber.»

Das Leutschenhaus 

Das Leutschenhaus und Teile der dortigen Rebberge sind im Eigentum des Klosters Einsiedeln. Das Kloster erwarb das Gut Leutschen im Jahr 1560, mit den dazugehörigen Reben, Wiesen, Äckern sowie Obstbäumen und Gärten, und es erbaute das stolze Leutschenhaus im Jahr 1762 als Rebmeisterhaus mit Kelterei sowie einer der grössten bis heute erhaltenen Trotten aus Eichenholz in der Schweiz. Der letzte Rebmeister war Willi Korner. Das Haus beherbergt seit 2002 ein Restaurant. Der erste Gastronom war Karl Gruber, 2011 folgte Robert Frisch. Seit Anfang Februar kocht Fredi Bloch auf der Leutschen.

Johanna Mächler, Redaktion March24 & Höfe24